Der Khwai River befindet sich am östlichen Ende des Moremi Game Reserves. Von Maun, dem Dreh- und Angelpunkt für das Okowangodelta gelangen wir in die Khwai River Section, die neben dem Moremi Game Reserve die Hauptattraktionen des Okawangodeltas sind.
North-Gate Camp
Im SKL-Office in Maun bezahlen wir die beiden Tage Unterkunft für das reservierte North-Gate Camp und kaufen Vorräte für die gesamte Woche denn im Khwai Gebiet sind weder Diesel, Trinkwasser noch Lebensmittel erhältlich. Die anschließende Fahrt nach Khwai zum North-Gate Camping ist äußerst mühsam, denn die mit zahlreichen Schlaglöchern versehene Piste besteht aus getrocknetem Lehmuntergrund dessen Löcher betonhart sind. Es handlet sich um keine Sandpiste sondern die Oberfläche besteht aus pudrigem Lehmstaub der in sämtliche Ritzen des Fahrzeugs eindringt. In den zahlreichen Senken auf der Piste, die in der Regenzeit durch Trucks und Offroader entstehen, sammelt sich der Staub und verdichtet sich zu feinstem Sand oder Fesh-Fesh, so dass sich die 120 Kilometer trotz reduziertem Luftdruck in den Reifen über 4,5 Stunden hinziehen. Bei Dunkelheit ist die Holzbrücke mit Quer- und Längsbalken links und rechts erreicht. In Schrittgeschwindigkeit überqueren wir die wacklig aussehende Konstruktion und gelangen in den unmittelbar nach dem Nationalpark-Eingang liegenden Campsite.


Morgens um kurz nach 6 Uhr ist der Camper startklar. Mit OSM (open street maps) zur Orientierung schlagen wir den dem Weg zum Dombo Hippo Pool ein. Auf verschlungenen Wegen durch Steppengras sind Zebras, ein Rudel Wildhunde, Blue Wildbeests, afrikanische Büffel und zahlreiche Vögel zu sehen. Am großen Wasserloch der Hippos angekommen tauchen abwechselnd einzelne Flusspferdfamilien aus dem Wasser auf und verschwinden rasch wieder. Auf dem Rückweg, vorbei an zwei im Wasser stehende Elefanten, sind Giraffen und viele Zebras zu sehen. Die Löwen, von denen wir am nächsten Tag erfahren, müssen auf unserem Rückweg ganz in der Nähe der Camps gelegen sein. Leider waren sie am Nachmittag, vermutlich im hohen Gras liegend, nicht für uns sichtbar.
Bei Nacht entsteht Unruhe im Fluss. Hippopothamus in größerer Anzahl laufen prustend und schnaubend im Wasser des Khwai Rivers unserem Stellplatz vorbei. Unmittelbar vor uns grast ein Flusspferd mit Jungtier laut schatzend am Flussufer.


Erst am späten Vormittag rumpeln wir, nach dem Bezahlen der Parkgebühr, über die Holzbrücke und schlagen das nächste Lager im 9 Kilomenter entfernten Mbuti Camp auf. Dieser Campingplatz ist nicht eingezäunt und liegt direkt am Ufer des Khwai Rivers. Unmittelbar nach der Ankunft ziehen Elefantenherden durch den XXX River und verschwinden im gegenüberliegenden Unterholz. Später tauchen weitere Elefantenherden und Wasserbüffel am Ufer auf. Die Seerosen lockern die ständigen Braun- und Sandtöne farblich auf. Die Flusslandschaft ist Überflutungsgebiet, d.h. wenn die Niederschläge aus Angola mit dreimontiger Verspätung in Botswana ankommen, wird das Okawango regelmäßig mit Wassermassen geflutet.

Magotho Community Trust Camp Site
Entlang des Flusses am Khwai River Drive führen sandige Pisten zwischen eng stehenden Büschen durch. Kratzer am Fahrzeug bleiben unvermeidbar, aber das wussten wir im voraus. Die erhofften Elefantenherden bleiben zwar aus, der herrliche Stellplatz in der offenen Savannenlandschaft am Flussufer gleicht dies jedoch aus.

Morgens gibt es mit zwei Jungbullen die schon des öfteren beobachteten Revierkämpfe. Das zieht sich eine ganze Weile hin, bis einer der beiden Rivalen rückwärtslaufend das Feld räumt. Auch hier ist das Campsite nicht umzäunt und die Tiere können frei umherwandern. Nach dem herrlichen Sonnenaufgang wollen wir die stimmungsvolle Landschaft nur ungern verlassen und folgen der Piste solange dies entlang des Flussufers möglich ist. Den sumpfigen Fluss zu durchqueren kommt nicht in Frage. Entlang des Flusses sind Hyänen, Zebras, Tsessebe und zahlreiche Vögel wie die Kuhreiher und Ibise zu beobachten. Erst ein dichter Wald mit abgestorbenen Bäumen setzt unserem Erkundungsdrang ein Ende und wir setzen die Fahrt widerwillig, aber ohne Alternative auf extrem feinstaubig / -sandiger Schlaglochpiste die 120 Kilometer nach Maun fort.