nachdem im Norden der Wind heftiger wird wenden wir uns den herrlichen Stränden Kretas im Süd- und Nordwesten der Insel zu.
Sougia und Lissos
Früh Morgens, d.h. auf griechisch um viertel nach 11 Uhr sind die Wanderschuhe geschnürt, die Wasserflasche gepackt und wir starteten entlang der Komoot geführten Wandertour von Sougia in das nur 3 km entfernte Lissos. Der Weg zweigt im Hafen von Souga rechts ab in eine von hohen, überhängenden Felswänden umgebene Schlucht. Der schmale Pfad ist gut markiert. So geht es zunächst über große Felsbrocken, die aber leicht zu überwinden sind, da wie von Zauberhand vorbereitet, da passende Steine an den richtigen Stellen liegen. Durch den schattigen Wald führt der Pfad 160m hoch auf ein weites Plateau mit windgepeitschten Föhren. Der Weg schlängelt sich durch flaches, felsiges, steinübersätes Gelände bis der steile Abstieg zur Bucht von Lissos die ganze Aufmerksamkeit erfordert.

Der Tisch in unserer Lieblingstaverne ist wieder reserviert, die Sonne scheint und der Wind hat sich gelegt. Die Welt ist in Ordnung. Manchmal ist es so einfach.
In der alten griechischen Siedlung aus den 3. vorchristlichen Jahrhundert wird aktuell das alte Amphitheater ausgegraben. Dicke, mit unglaublich großen Wurzeln verhaftete, Olivenbäume stehen auf dem weitläufigen Gelände.
Die kleine Kapelle, neben einem dieser mächtigen Ölbäume, ist neueren Datums und nicht abgesperrt, so dass wir einen Blick hinein werfen können. Nun sind es nur noch wenige Schritte bis zum Meer an dessen Kiesstrand, neben wenigen anderen Wanderern, noch ausreichend Platz für uns in der ersten Reihe ist.
Am nächsten Tag, nahezu zur gleichen Zeit wie am Vortag breche ich mit dem Kajak auf um den Seeweg in die Bucht von Lissos zu erkunden. Viel schneller, d.h. in einer knappen halben Stunde war ich angekommen.
Nach einem ausgiebigen Bad im Meer mache ich mich auf den Rückweg, denn der Wind frischte auf und ich wusste von den vergangenen Tagen mit welcher Kraft und Wucht der Wind hier übers Meer fegen kann. Von den Windböen mit bis zu 50 km/h ganz abgesehen. Um die Felszunge herum gab es Schaum auf dem Wasser, der sich aber wieder beruhigte. Unfreiwilliges aussteigen ist wegen den hohen Felswänden hier nicht angesagt. Gegen den Wind, der sich gefühlt ständig dreht, kam ich denoch gut voran, so dass der heimatliche Strand gut zu erreichen ist.
Elafonissi
Die 59 km lange Strecke nach Elafonisi führt im Nuh auf 350m Meereshöhe. Die doch sehr engen Landstraßen sowie steile Kehren fordern die volle Aufmerksamkeit bei der angenehmen Fahrt vorbei an reifen Kastanienbäumen und durch Olivenhaine soweit das Auge reicht. Die Olivenernte wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn die schwarzen Netze liegen überall vorbereitet unter den Bäumen.
In Elafonisi angekommen wird einem ganz anders wenn man die riesigen Parkflächen sieht und sich ausmalen kann wieviel Menschen sich an dem nicht allzu großen Strand aufhalten können. Zum Glück ist nicht mehr Hochsaison, so dass nicht alle Liegestühle aufgebaut sind bzw. genutzt werden.
Diese hunderte von Sonnenschirmen mit je zwei Liegen lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und wählen den kürzesten Weg zur Insel, d.h. es wird einfach durchs flache Wasser der glasklaren Lagune marschiert. Auf der anderen Seite angekommen gilt es nun einen ruhigen Platz am Sandstrand zu finden.


Balos
Die Fahrt in Richtung Balos Beach, geht bei milder Abendsonne am Meer entlang. Weg von der Küste führt die Straße plötzlich in steilen, engen Kehren, die ein häufiges zurückschalten in den ersten Gang erfordern, wieder auf einen Bergrücken in 250m Höhe.
Mit der ersten Morgendämmerung brechen wir zum Balosstrand im Nordwesten von Kreta auf. Nur ein kurzer Halt bei der Bäckerei, dann durch die enge Durchfahrt in Kaliviani vor Balos bremsen unser Tempo. Wir wollen ohne viel Verkehr der kleinen Mietwagen einen Platz auf dem Parkplatz am Ende der Staubpiste ergattern. Nur eine Ziegenherde bremst unser zielstrebiges Vorankommen kurzzeitig. In den Top Ten der parkenden Autos reihen wir uns ein, finden ein passendes Fleckchen und frühstücken im Fahrzeug, da der Weg runter in die Bucht als auch die Bucht selbst noch im Schatten der Berge liegen.
Der Abstieg mit Blick auf die flache Lagune links und rechts der Sandbank iat atemberaubend. Nur die aufgestellten Liegestühle stören das Bild etwas. Kein Problem, denn wir wussten was uns erwartet.
Im Laufe des Tages nimmt die Anzahl der Besucher dramatisch zu. Mit den ersten Wolken und dem wieder aufkommenden Wind gehen wir den Rückweg hinauf zum Parkplatz. Auf der Staubpiste zurück sind unglaublich viele parkende Fahrzeuge entlang der Schotterpiste gepaekt. Gute 2 1/2 km zieht sich die Schlange der parkenden Autos hin.