Agios Nikolaos und die Lassithi-Hochebene
Agios Nikolaos und die Lassithi-Hochebene

Agios Nikolaos und die Lassithi-Hochebene

Von Xerokampos Abschied nehmend fuhren wir gen Nordwest Richtung Agios Nikolaos um morgen Kritsa zu besuchen. Für den Abend war rasch ein Stellplatz beim Kloster Agia Faneromeni, das nach vielen Kehren erreicht ist, ausgesucht.

Kloster Agia Faneromeni

Am 15. August finden hier Wallfahrten mit vielen hunderten Menschen statt, die großteils zu Fuß zum Kloster auf den Berg hochlaufen. Sitzbänke am Rande der Straße und in den Kehren zeugen davon. Die weißen Gebäude kleben wie ein Schwalbennest am Fels und selbst die Kirche des Klosters ist in eine Felshöhle gebaut, so dass nur ein unscheinbarer Eingang hineinführt. Drei Mönche leben z.Z. noch hier und feiern die Liturgien.

Kritsa

Nur 9 km entfernt von Agios Nikolaos, am Fuße des zentralen Gebirges, liegt der alte Ort Krista mit der bekannten Kirche Panagia Kera.

Zahlreiche Häuser im alten Ortsteil haben durchaus bessere Zeiten gesehen. Aus groben Felssteinen errichtet und sowohl unverputzt wie unverwüstlich trotzen sie dem Verfall. Vor vielen Häusern ist Wein gepflanzt um Schatten zu spenden. Schade um die Dörfer – aber auch verständlich, denn wer will unter engsten räumlichen Bedingungen und vermutlich ohne Wasseranschluss hier leben. Es macht trotzdem Freude durch die engen Gassen zu schlendern bis unvermutet ein Corsa ums Eck kommt. Kaum, dass er die rechtwinklige Abbiegung schafft, schießt er auch schon hochtourig im ersten Gang die Gasse hoch, an uns vorbei, um auf den nahen Platz vor der Kirche zu gelangen. Zu Fuß gehen hier nur die ganz Alten und mit ca. 70 fühlen sich die Kreter noch jung genug um mit einem Kleinwagen durch die Gassen zu heizen.

Nach dem obligatorischen Kafe Elenika steht die Panagia Kera, eine kleinen Klosterkirche mit sehr gut erhaltenen Freskenmalereien die das gesamte Kirchenschiff bedecken, auf dem Plan.

Um zur Kirche zu gelangen wählte Google wieder mal den kürzesten Weg. Der zwar eng, aber ausreichend breit ist und zwischen niedrigen Olivenbäumen hindurch zur Kirche führt. Verwunderte Blicke ernten wir als wir den Parkplatz im Olivenhain über den mit groben Kies gepflasterten Kirchvorplatz verlassen, Denn nochmals zwischen den Olivenbäumen auf Feldwegen zurück in den Ort fahren, muss nicht sein.

Agios Nikolaos

Glücklicher Weise ist auch im überlaufenen Agios Nikolaos, einem Badeort im Osten Kretas rasch ein ausreichend großer Parkplatz am Hafen gefunden. Der ehemalige Fischerort vergrößerte sich zu einer Ansammlung von Hotels, mondänen Schmuck- und Pelzgeschäften sowie unzähligen Restaurants.

Außer dem im Ortskern liegenden See, der über einen kleinen Kanal mit dem Meer verbunden ist, gibt es keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Der aufziehende Regen stört uns beim Abendessen nicht, denn wir haben uns für den gemütlichen Innenraum eines Restaurants mit Blick auf den See entschieden.

Die Auswahl der Gerichte ist groß. Die Entscheidung fällt ganz schnell auf gegrillte Oktopusfinger als Vorspeise und Lamm aus dem Ofen.

Mühlen bei Elounda

Übernachten war in der Nähe von Elounda bei den Überesten der alten Windmühlen wie immer problemlos möglich.

gut versteckt steht es sich neben dem alten Lagerhaus.

Lassithi Hochebene

Langsam führt der Weg Richtung Westen nach Heraklion zur Fähre, aber nicht ohne die Lassithi Hochebene auszulassen. Hier wollen wir noch kretisches Olivenöl in einem kleinen Ort kaufen, der in unserer Karte vom letzten Urlaub vermerkt ist. Glücklicher Weise erreichen wir die Verkaufsstelle gerade noch vor der Schließung um 14 Uhr, denn heute ist Nationalfeiertag in Griechenland.

Wieder, wie in den letzten Tagen schon, ist bedeckter Himmel ein treuer Wegbegleiter. Zum Glück mit ein wenig Lücken für ein paar Sonnenstrahlen bis die Hocheebene auf 830m erreicht ist.

Oben angekommen, ziehen ungefragt immer dichtere, weiße Wolken die Anhöhe herauf. Sie hüllen die Berge einschließlich der Überreste der früheren Windmühlen bei Seli Ambelou in Watte ein. Fast mystisch stehen die Mühlenstümpfe am Berghang. Ohne weiteren Verwendungszweck zeugen sie von einer nutzvollen Vergangenheit.

Über die Lassithi Ebene verteilt stehen noch immer Windräder die Wasser für die Bewässerung der Felder hochpumpen.

Der fruchtbare Ackerboden wird im Frühjahr durch die Schneeschmelze der umliegenden Bergspitzen überflutet.

Nach verlassen des Hochpleteaus scheint am Meer die ersehnte Sonne und lädt zum Schwimmen ein.

Heraklion

Ein grauer, inzwischen regnerischer Tag bildet den Abschluss der Kretareise. Nach einem Bummel durch Heraklion und einem kleinen Imbiss mit Fischsuppe sowie gegrillten Sardinien, warten wir im Hafen auf die Einschiffung nach Piräus auf dem griechischen Festland.

Das Abendessen werden wir an Bord einnehmen, denn in der Altstadt gab es kein Lokal das anziehend gewesen wäre. Egal, morgen haben wir noch einen ganzen sonnigen Tag auf dem Peleponnes.

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