
Verkehr in Kenia
In Mombasa wird sowohl rechts als auch links entgegen der Fahrtrichtung überholt. Tuk-Tuks und Motorräder gelten grundsätzlich nicht als ernstzunehmender Gegenverkehr, dies gilt übrigens auch auf Landstraßen sowie Stadtautobahnen, und können demzufolge ignoriert werden. Blinkzeichen sind beliebig und werden selten für den vorgesehenen Zweck verwendet. Auf Bremslichter sollte man eher nicht vertrauen, da diese nur selten funktionieren.
Die häufig am Straßenrand in Rudeln anzutreffenden Weißkäppchen, ihres Zeichens Polizisten, wirken belehrend auf Autofahrer ein und versuchen gerne die Taschen von Touristen mit Hinweisen auf mögliche Gerichtsverfahren und hohe Strafen bei so nichtigen Widrigkeiten wie das Überfahren einer durchgezogenen Linie, welches hierzulande als allgemein üblich gilt, zu leeren.
Von Mombasa nach Nairobi
Mit einer Übernachtung, in Voi auf halber Strecke, fahren wir 490 Kilometer auf der Hauptverbindungsstraße A109, welche Mombasa mit Nairobi verbindet. Mombasa benötigt keine Offroadstrecken denn die A109 ist am Ende der Stadt in so schlechtem Zustand, wie man es sich für eine Großstadt kaum vorstellen kann. Der Zustand der Straße wird mit zunehmender Entfernung von Mombasa zwar besser, der Verkehr ist hingegen eher ein Alptraum. Umgestürzte LKWs mit geladenem Container, zerborstene Fahrerhäuser von umgestürzten Trucks, eingeschlafene Fahrer von großen Container-LKWs welche beide Fahrspuren beanspruchen und von links nach rechts und zurück ausscheren. Die auf unserer Fahrspur entgegenkommende Trucks können häufig den Überholvorgang nicht rechtzeitig beenden geschweige denn abbrechen, so dass wir gezwungen sind stark abzubremsen und ggf. auf den Seitenstreifen auszuweichen. Dies geht auch nur solange gut wie einem kein Motorrad auf dem linken Seitenstreifen bzw, der eigenen Fahrspur entgegen kommt, was auf der Stadtautobahn in Nairobi völlig üblich ist. Auch der von hinten ankommende Verkehr überholt trotz des sichtbarem Gegenverkehrs gnadenlos. Immer in der Hoffnung, dass sich noch rechtzeitig eine Lücke auftut oder der Gegenverkehr abbremst und ausweicht. Nicht umsonst sterben jährlich viele Menschen auf dieser Strecke. Innerhalb der Ortschaften verkaufen wagemutige Händler Obst, Gemüse und allerlei Tand zwischen den Fahrspuren, oft nur wenige Zentimeter von der Fahrzeugkante entfernt.


Karen Blixen Museum
Baron Blixen kaufte 1913 südlich von Nairobi die 800 Hektar große Mbagathi-Farm am Fuße des Ngongogebirges bevor er Karen Dinesen heiratete um sich mit ihr eine unabhängige Existenz in Afrika aufzubauen. Die Farm war 17 Jahre das Zuhause der Malerin und Schriftstellerin Karen Blixen, die ihre Erlebnisse im Roman Jenseits von Afrika beschrieb. Der gleichnamige Film mit Robert Redford und Meryl Streep wurde weltberühmt und machte Kenia als Land für Safariurlaube bekannt. Das ehemalige Farmland ist heute ein Vorort von Nairobi. Eine Straße trennt nun das Farmhaus von der ehemaligen Kaffeeplantage und dem weiter entfernt gelegenen ehemaligen Flugfeld, welchen Denis Fitch Hatton, ein englischer Offizier und Großwildjäger, regelmäßig nutzte um seine Geliebte zu besuchen. Auf dem u.s. Lageplan sind Farm, Kaffeefelder und die Lage des Airstrips ersichtlich. Die Baroness Blixen kaufte zusätzliche 6000 acres, d.h. etwas über 24.000 m² beziehungsweise knapp 10.000 ha, Land. Sie teilte dieses zwischen der einheimischen Bevölkerung und sich zu gleichen Teilen auf. Die bei ihr angestellte Landbevölkerung sollte sich von eigenem Gemüse und Getreide ernähren können. Auf Grund dieser, in Kolonialzeiten absolut ungewöhnlich sozialen und großzügigen Art von ihr, wird sie bis heute in Kenia verehrt was auch das Grußwort des kenianischen Präsidenten zum Ausdruck bringt. Sie widmete sich wegen des frustrierend geringen Ernteertrags und den vielen Fehlschlägen die Farm produktiver zu gestalten, zusehends der Jagd.










Die wenig noch verbliebenen Landmaschinen sind über hundert Jahre alt. Immerhin wurde bereits ein Diesel-Traktor zur Bearbeitung der Kaffeefelder eingesetzt.



Die Kaffeerösterei erinnert an die lang vergangen Zeit der Dampfmaschinen. Heute fühlen sich Klippschliefer, das ist der kleine Bruder der Elefanten, ganz wohl hier.



Der gesamte Stadtteil, der auf dem Grund der ehemaligen Farm errichtet wurde, ist nach Karen Blixen benannt. Es gibt den The Hub-Karen, eine Einkaufs-Mall, sowie die Karen Blixen Coffee Garden and Cottage und vieles mehr, welches ihren Namen trägt.



Ostafrikanischer Grabenbruch
Der Ostafrikanische Graben ist Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, der sich beginnend im Jordantal und dem Rotem Meer bis zum Golf von Aden über rund 6000 km erstreckt. Die tiefsten Seen, wie der Lake Victoria und Tanganjikasee, sowie die höchsten Berge Afrikas, Mount Kenia und den Kilimanjaro mit mit 5895 Meter Höhe, entstanden durch geologische Aktivitäten.

Lake Vainasha
Der See befindet sich im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Er liegt auf 1880 Meter und ist damit der am höchstgelegene See im östlichen Arm des Great Rift Valley. Inmitten von Gelbfieberbäumen campen wir auf einer Community Campsite. Auf dem Weg zu Fuß an das Seeufer begegnen uns Giraffen, Zebras und Wasserböcke. Nur die letzteren waren scheu, Giraffen und Zebras ließen sich durch uns nicht stören. Hunderte abgestorbene Bäume entlang des Ufers zeugen von der ehemaligen Ufergrenze, da der Seespiegel zwischen 2011 und 2016 um mehr als 2 Meter gestiegen ist.







