
Golden Gate National Park
Von Lesotho kommend schlagen wir unser Nachtlager im Glen Reenen Rest Camp des Golden Gate NP auf. Ein schöner Campingplatz umgeben von Sandsteingebirgen und -schluchten erwartet uns.




Einzelne Felsen werden gemäß ihrem Aussehen als Mushroom benannt. Eine kurze Wanderung führt am Vormittag in ca. 45 Minuten in die ‚Echo Ravine‘ Schlucht und tatsächlich ist das Echo hervorragend. Weil es hier so entspannt und erholsam ist nach den 4 Tagen, die wir meist fahrend im Auto durch Lesotho verbrachten ist, bleiben wir einen weiteren Tag.



über die Malotti Route verlassen wir den Golden Gate Park




Royal Natal Nationalpark
Die nächste Tagesetappe ist der nur 170 km entfernte Royal Natal Nationalpark. Die letzten Kilometer auf Land- oder eher Dorfstraße, entlang der Siedlungen, ziehen sich wie meist wegen den absolut desolaten Straßenzuständen. Wenn keine speed bumps den Verkehrfluss unterbrechen sind es die verhehrenden Schlaglöcher die jegliches Vorankommen verhindern. Nur noch vier Kilometer sind es bis zum Campsite, als ein Stoppschild zur Umkehr auffordert. Wir folgen dem Hinweis auch ohne Widerrede, denn die Brücke vor uns, die einen Fluss überspannt, ist eingebrochen. Da gibt es nichts zu diskutieren – nur noch wenden und zurück auf Los, d.h. wieder den gleichen Weg bis zur Haupstraße zurück um einen anderen Campingplatz aufzusuchen. Dieser erwies sich als Glückstreffer, denn es handelt sich um ein Golfresort das etwas ins Alter gekommenen ist, dafür aber sauberen Sanitäranlagen sowie netten, strohgedeckten Verwaltungsgebäuden.




Pietermaritzburg
Die Stadt ist bei weitem nicht das was wir uns vorgestellt hatten. Auf der Suche nach einer Reifenwerkstatt und Outdoorzubehör sahen wir einige der alten Backsteinbauten, teilweise noch mit den typisch, englischen Eisenbalkonen. Das einzig sehenswerte Gebäude im viktorianischen Stil aus der Kolonialzeit, ist das alte Rathaus mit dem 15 m hohen Glockenturm.

Zumindest gibt es eine Reifenwerkstatt, die den Grund für den schleichen Platten am rechten Vorderreifen im Nuh gefunden und behoben hat. Eine halbe Stunde Arbeit und 13 € hat das Ganze gekostet. Die Simkarte wieder aufzuladen dauert um einiges länger, klappt aber ebenfalls. Nachdem es im Ort einige 4×4 Shops und Werkstätten gibt, fragen wir nach einem Druckluftschlauch für den Kompressor als Ersatz. Im zweiten Geschäft findet sich ein original Viair-Druckschlauch für den Kompressor. Nur die Anschlüsse passen zunächst nicht. Mit einem weiteren Adapter ist das Problem behoben und das sogar noch nach Geschäftschluss. Zufrieden ziehen wir los, immer in der Hoffnung den Ersatz erst gar nicht zu benötigen, aber haben ist besser als brauchen.
In Pietermaritzburg wollen wir defintiv nicht übernachten. Die Stadt ist unangenehm, viele Bettler, aufdringliche Leute und alles ziemlich schmutzig. Obwohl es bald Nacht wird und wir bei Dunkelheit nicht unterwegs sein wollen, ist dies das kleinere Übel. Die Lightbar auf dem Dach des Nissan’s macht sich nun bezahlt und leuchtet die Straße gandenlos hell aus. Das ist auch wegen der vielen Schlaglöcher für die Reifen und den Fahrzeugrahmen überlebens wichtig. Der in iOverlander ausgewiesene Campingplatz ist ohne Probleme zu finden, nur ist er versperrt und wir konnten gerade noch für 1-2 Minuten mit dem Besitzer telefonieren. Der Provider MTN versorgt die Gegend nicht mit Intenet oder Airtime, d.h. Telefon. Eine Stunde später kommt unerwartet doch noch jemand um das Tor zu Gelände des Eagle Camps zu öffnen. Wir hatten es uns bereits vor dem Zeltplatz bequem gemacht aber so ist es vermutlich sicherer. Der Sohn der Besitzers deutscher Abstammung in der 7. Generation wollte nochmals nachsehen ob jemand vor dem Tor steht, da die Telefonverbindung so abruppt zu Ende war.
Eagle Camp
Am Morgen sehen wir erst wie groß und schön das Eagle Camp ist. Die Landschaft ähnelt dem Allgäu. Sanft gewellte Hügel und Wälder soweit das Auge reicht. Nur die Zuckerrohrfelder, die gibt’s zu Hause nicht. Zwei Wasserfälle sind unmittelbar neben dem Campingplatz. Auf den Ersten kann man vom Rande des Campingplatzes blicken.

Zum zweiten Wasserfall sind es ca. 700 Meter und man steht an der Kante an der sich das Wasser hundert Meter in die Tiefe stürzt. Nur jetzt keinen Fehltritt beim fotografieren machen.






Diese Gegend des KwaZuku-Natal ist sehr von deutschen Aussiedlern geprägt. Das ist allein schon an den Ortsnamen ersichtlich. So fahren wir an Hinweisschilder zu ‚Schröder‘ oder nach ‚Harburg‘ vorbei. Auch der Farmer der uns am Abend noch das Gate öffnet bestätigt, dass es hier eine große deutsche Gemeinde gibt, die alle gut deutsch sprechen. Das Land ist fruchtbar und gut bewirtschaftet. Die vielen Zuckerohrfelder wechseln sich mit Bananenplantagen und sehr großen Waldgebieten ab. Aber trotz der schönen Landschaft gibt es erhebliche Probleme zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsethnien. Aber auch innerhalb der schwarzen Bevölkerungsgruppe treten massive Probleme, die auch häufig tödlich enden, auf.