Kuiseb Canyon und Gamsberg Pass
Kuiseb Canyon und Gamsberg Pass

Kuiseb Canyon und Gamsberg Pass

Moonvalley River und Goanikontes Campsite

Nach drei Tagen verlassen wir Swakopmund in Richtung Moonvalley, welches nur 45 Kilometer entfernt in der angrenzenden Wüste liegt. Die langweilige und eintönige Landschaft wird urplötzlich von canyonartigen Senken mit dunklen Gebirgszügen abgelöst. Es sieht aus, als ob man in ein Tiefgeschoß blicken würde, denn das Gebirge liegt weit unter dem Straßenniveau.

Weiter auf dem Welwitischa Drive gelangen wir zur deutschen Gästefarm Moonvalley River Camp. Hier übernachten wir bis es am nächsten Morgen zum Goanikontes Campsite am ausgetrockneten Swakop Fluss geht.

Goanikontes Campsite

Der Campingplatz liegt inmitten der fast schwarzen Berge in einer grünen Oase. Ein großer Biergarten ist das Zentrum, in dem jede Menge Tagesbesucher zu Mittag kommen. Die Perlhühner hüpfen mit lautem Geschrei auf den Tischen herum. Zum Glück ist der Campingplatz etwas abseits des Trubels. Am Samstag ist hier im Biergarten die letzte Station vor dem Ziel an der Mole in Swakopmund des internationalen Radrennens von Windhoek nach Swakopmund. Die Tour startet am Freitag Nachmittag und geht über Nacht bis zum Einlauf am Samstag Mittag in Swakopmund. Hunderte begeisterte Mountainbiker werden ab drei Uhr morgens lautstark von ihren Familien und Freunden in den Begleitfahrzeugen begrüßt und angefeuert.

Ausflug in ein Seitental des Swakop Rivers nahe der Goanikontes Campsite

Otto mit Sohn beim Desert Dash

Vogelfederberg und Kuiseb Canyon

Auf der C14 Gravelroad halten wir kurz am Vogelfederberg, einem Granitklotz inmitten einer wie leergefegten Ebene. Bis kurz vor dem Kuiseb Canyon bleibt es gleichtönig sandfarben und ermüdend grell. Doch dann ändert sich das Landschaftsbild in eine hügelige, grasbewachsene Gegend. Am Kuiseb River findet sich ein nicht einsehbarer Stellplatz mit Blick auf die umliegenden Hügel und den Canyon. Hier übernachten wir ungestört und genießen den Sonnenuntergang


Rooisand Desert Lodge

Am Morgen starten wir Richtung Windhuk, denn Werner fiel eine Krone aus dem Gebiss. Glücklicherweise beim Zähneputzen über’m Waschbecken, so dass sie nicht verloren ging. Wir disponieren kurzfristig um nachdem ich in drei Tagen einen Termin bei einem Zahnarzt in Windhoek vereinbaren konnte. Dabei haben wir es mit der Rooisand Desert Lodge wirklich gut getroffen, denn German und Maja sind ausgesprochen freundliche Gastgeber. Tagsüber genießen wir den großen und kühlen Pool, abends essen wir gemeinsam mit den beiden und anderen Gästen. Dabei erhält man doch ein bischen Einblich in das Leben hier auf dem Land.

German nennt ein Spiegelteleskop sein Eigen und nimmt uns mit 3 polnischen Gästen zu seiner Sternwarte auf dem Farmgelände. Fantastische Sternenhaufen als auch die Ringe des Saturn und Jupiter können wir mit eigenen Augen sehen. Das bleibt uns ein unvergessliches Erlebnis. 

Bildhauergalaxie auch Skulptorgalaxie genannt

Vor wenigen Tagen loderte hier 3 Tage lang ein Feuer am Gamsberg, bei dem die Männer der umliegenden Farmen zusammen ihre Farmen vor dem Feuer schützten. Sogar beim Zahnarzt wenige Tage später war das noch ein Thema, das die Einwohner von Windhoek beschäftigt. Glücklicherweise gab es keine Verluste zu beklagen, denn die zahlreichen Gebäude mit strohgedeckten Dächern sind bei Feuer einer großer Gefahr ausgesetzt.

Über den Gamsbergpass nach Windhuk

Über den Gamsberg Pass führt, wie könnte es anders sein, eine Schotterpiste. Als wir zum Frühstück unterwegs in einen Seitenweg einfahren, kommt nach kurzer Zeit der Besitzer. Georg ist deutschstämmig in der dritten Generation und fährt mit drei Mitarbeitern alle 14 Windräder seiner Farm zu Wartungsgründen an. Er erkundigt sich nach unseren Reiseplänen und erklärt uns, dass es leider in Namibia als auch in Südafrika in der Regel mit Wartung und Instandhaltung nicht so genau genommen wird bzw. gänzlich fehlt. Die Regierungen der südafrikanischen Länder beklagen zwar immer häufigere und längere Stromausfälle, sehen sich aber nicht in der Lage die Situation in den Griff zu kriegen oder gar zu verbessern. Simbabwe hat inzwischen nur noch an zwei Stunden am Tag Strom. Südafrika geht es ebenfalls nicht besser. Die Wilderei und der Viehdiebstahl ist ein ständig wiederkehrendes Thema bei den Farmern. So werden gestohlenen Tiere nahezu unauffällig in gestohlenen Reise-Pickups und sogar in Krankenfahrzeugen transportiert. Wenn so ein Transport nicht durch die Überladung aufgefallen wäre, könnte sich das auch niemand vorstellen. Einbrüche auf Farmen und Diebställe sind ebenfalls an der Tagesordnung. 

Windhuk

In Windhuk lassen sich einige ausstehende Reparaturen, wie der gebrochene Schlauch am Handwaschbecken oder der Einkauf eines Ersatzdruckluftschlauchs erledigen. Sogar einen 2000A Jump Starter konnten wir kaufen, da wir der Starterbatterie trotz positivem Bosch-Batterietest noch immer nicht ganz trauen. Kurz bevor der Spar Einkaufsmarkt erreicht ist, bricht ein Unwetter mit heftigem Regenschauern über Windhuk herein. Einige Verbindungstraßen sind rasch überflutet, da von steilen Nebenstraßen Wasser, Sand und Geröll auf die tieferliegenden Straßen hereinbrechen. Wir müssen dreihundert Meter vor dem Urban Camp umdrehen, denn mehrere große Tanklastzüge und Busse fahren nicht mehr weiter und verhindern die Weiterfahrt. Im Camp herrscht bei der Ankunft großes Gedränge in der Bar/Restaurant/Rezeption und niemand will uns im Moment zum Stellplatz bringen. Dann soll’s eben so sein und wir lassen und erstmal Curry und Bier bringen bis das Gewitter vorüber ist und stellen uns später auf den Platz.

Etwas eng ist der Campingplatz schon, ein Rotel-Bus ist ebenfalls mit zahlreichen Reisenden im Camp und Toiletten und Duschen sind bei weitem nicht so zahlreich. Wir müssen unter einem 3m hohen Zeltüberdachung einparken was gar nicht nach meinem Geschmack ist, aber ich habe auch keine Lust bei Regen den Platz nach besseren Möglichkeiten abzulaufen. Erst am nächsten Morgen schaue ich mir den Campsite etwas genauer an, und es gibt tatsächlich viel größere open-air Stellplätze. Hier treffe ich auch auf Karin und Manfred die wir von der ‚alten Brücke‘ in Swakopmund kennen. Da sich die nötigen Einkäufe nach dem erfolgreichen Zahnarztbesuch etwas in die Länge ziehen, bleiben wir eine weitere Nacht auf dem Urban Camp. Es kostet zwar etwas Überredungskunst bis ein freier Platz für uns gefunden wird. Letztendlich klappt es und wir verbringen einen tollen Nachmittag und informativen Abend im Kreis von einigen deutschen Overlander’n mit viel Reiseerfahrung in Afrika und Arabien. Unsere südafrikanischen Campingnachbarn laden uns am Morgen zu sich auf ihre Farm im Norden Südafrikas ein. Das nehmen wir doch gerne in unsere Reiseplanung für nächstes Jahr mit auf.

Spreethootge Pass

Nachdem der neue Wasserschlauch fürs Waschbecken installiert ist, gilt es noch Mangos einzukaufen und brechen danach die Zelte in Windhuk ab um gen Südosten zum Spreethoogte Pass weiter zu ziehen. Auf dem höchsten Punkt mit wunderschönem Rundumblick angelangt, bleiben wir um diesen Ausblick zu genießen und übernachten hier. Am Morgen geht’s in steilen, aber gepflasterten, Kehren bergab nach Solitair zu dem in ganz Namibia bekannten Apfelkuchen.

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