Ausklang
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zurück in Muscat

Nach der langen Zeit im Dachzelt, ist die Freude am Morgen kein Zelt mehr aufbauen zu müssen und dafür eine geräumige Dusche im Hotelzimmer vorzufinden, groß. Trotzdem hatten wir durch diese Art des Reisens die Möglichkeit, ungebunden und frei bei der Wahl der Übernachtungen im Oman zu sein. Wir haben es nicht bereut, freuen uns aber auf den Luxus weiterer Reisen die wir mir unserem eigenen 4×4 Nissan Navara Camper machen wollen.

Reisen im Oman

In den vier Wochen haben wir 4000 Kilometer im Oman auf unterschiedlichsten Straßen, Sand- und Geröllpisten als auch in den beiden Wüsten ohne jegliche Straße oder Weg zurückgelegt. Das Land ist auf durchwegs guten Straßen angenehm und sehr gut zu bereisen. Die Infrastruktur ist gut ausgebaut und die Versorgung mit lokalen und internationalen Lebensmittel ist gesichert. 4G gehört zum Standard, solange OmanTel die erste Wahl ist. Funkmasten gibt es im ganzen Land, entlang der Küsten, im Gebirge und auf dem weiten Land. Einzig in der Wüste muss man auf Internet verzichten. An entlegenen Stränden kann es durchaus mal mit dem Empfang eng werden.

Freies campen ist überall im Land erlaubt. Die Omanis selbst treffen sich ebenfalls gerne am Strand. Vorzugsweise am Donnerstag dem Vorabend zum Wochenende. Im Nuh errichten sie Pavillons, Grills und Zelte, beleuchten diese wie bei uns zur Weihnachtszeit und feiern entspannt bis in die Morgenstunden. Frauen baden ohne Ausnahme in voller Bekleidung im Meer.

Die Omanis sind ausgesprochen freundlich und recht aufgeschlossen. Wir lernten viele Menschen kennen und hatten sehr angenehme Begegnungen als auch interessante Gespräche. Viele von ihnen sprechen Englisch, somit gab es keine Sprachbarrieren. Wir lernten Omanis kennen, die Deutsch studierten und es sehr gut sprachen, auch ohne dass sie Reiseführer waren. Der omanische Staat fördert viele Studenten und vergibt Auslandstipendien, meist in englischsprachige Länder aber eben auch nach Deutschland. Der Sultan hat zwei seiner Häuser in Garmisch.

Außerhalb der Großstädte ist nur ganz wenig Verkehr, so dass Überlandfahrten recht entspannt zu bewältigen sind. Das Land ist mit neuen Highways recht gut erschlossen. Raser haben keine Chance, denn alle zwei Kilometer steht eine der neuen grauen Blitzersäulen, wie wir sie aus Deutschland kennen. Auf den innerstädtischen Autobahnen stehen die Radarfallen im Abstand von einem Kilometer. Zusammengefasst lässt sich zur Fahrweise sagen, dass die sonst so rücksichtsvoll fahrenden Omanis auf der Autobahn einen eher italienischen Fahrstil pflegen, d.h. es wird gerne rechts überholt, Spurwechsel ohne Rückblick oder -sicht vorgenommen. Überhaupt ist die Autobahn sehr belebt, Fußgänger gehen spazieren oder überqueren die dreispurigen Straßen, z.T. mit dem Fahrrad. Zu unserer Verwunderung kommen wir an einer Bushaltestelle, die direkt an der Autobahn liegt, vorbei. Sogar mit Rasenmähern lässt es sich auf dem Highway, zumindest auf dem Seitenstreifen fahren. In Deutschland ist all das unvorstellbar. Die Taxifahrer in den Großstädten, Salalah und Muscat, fahren wenig rücksichtsvoll, wie wohl fast überall. So wäre uns doch noch um Haaresbreite auf der Rückfahrt vom Strand in Yiti nach Muscat ein Taxi ins Heck gefahren.

Eine Portion Glück gehört zu jeder Reise dazu. So musste Klaus in der letzten Woche, durch laute Geräusche alarmiert, feststellen, dass seine linke vordere Scheibenbremse gänzlich ohne Bremsbelag war und sogar die Bremsscheibe bereits heftige Rillen aufwies. Innerhalb von zweieinhalb Stunden kam der Fahrzeugvermieter mit zwei weiteren Mitarbeitern und brachte den Offroader zur Reparatur in eine Werkstatt. Eine etwas ungewöhnliche Vorgehensweise, dass drei Mann aus Muscat über 200 Kilometer zum Mietfahrzeug anreisen nur um dieses in die Werkstatt zu bringen. Auch wir hatten eine große Portion Glück an unserer Seite, denn beim letzten Auftanken, 400 Meter vor dem Hotel in Muscat, drang fürchterlicher Gestank aus dem Auto. Ein Blick unters Auto zeigte, dass wir Öl verlieren, aber nicht unter dem Motorblock. Was ja schon mal ein gutes Zeichen ist. Der linke Stoßdämpfer war wohl geplatzt und verteilte sein Öl großzügig im Motorraum. Die wenigen hundert Meter fahren wir trotzdem bis zum Hotel. Bei der Rückgabe des Fahrzeuges nimmt der indische Vermieter den Vorfall gelassen hin. Wir hingegen sind richtig froh, dass uns dass nicht in einem der vielen, wirklich abgelegenen Teilen des Omans passierte.

Unser drittes Dachzelt, das wir seit den beiden Umtauschaktionen nutzten, hielt den ganzen Urlaub und lies sich immer problemlos zusammenpacken. Kein Reisverschluss machte mehr Probleme. Am Ende wird alles gut 🙂


Es waren sehr schöne, erlebnisreiche und abenteuerliche vier Wochen im Oman.

Gerne wieder einmal.

2 Kommentare

    1. admin

      Hallo Klaus,
      das kann ich nur bestätigen. Bin selbst noch am verarbeiten der vielfältigen Eindrücke und Erlebnisse. Diese Reise war außergewöhnlich und es hat riesigen Spaß mit euch zusammen gemacht.

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