Entlang des Okawango
Entlang des Okawango

Entlang des Okawango

Simanya River Lodge am Kawango

330 Kilometer sind es über Tsumeb an den Kawango River. Auf sehr guten Straßen geht es nach dem Einkauf in Tsumeb und mit einer kurzen Foto-Unterbrechung an einem kleinen Kral, zur Simanya River Lodge. Hier lässt sich die Sonne am Invinity Pool genießen. Leider fehlen ca. 10-15 Zentimeter vom Wasserstand, bis das Wasser über den Beckenrand fließen würde. Es ist trotzdem schön mit dem freien Blick über den Kawango-Fluss hinüber nach Angola. Eine wunderschöne Landschaft ist auf der anderen Seite des Flusses. Schade, dass man diese Länder des südlichen oder östlichen Afrika’s nur aus den Nachrichten, wenn über Bürgerkriege berichtet wurde, her kennt. Sobald die Sonne am Horizont verschwindet wird es noch immer unerwartet rasch kühl.

Samsitu Riverside Camp

Die drei wunderschönen, entspannten Tage am Ufer der Okawango vergehen wie im Fluge. Gestern Vormittag war ein Zahnarztbesuch wg. Christine’s geschwollenem Zahnfleisch in Rundu angesagt. Im Anschluss waren die Einträge inkl. des Fotouploads auf die Website auf dem Plan. Tausend Fotos aus dem Etoscha, unscharfe etc. aussortiert wohlgemerkt, mussten gesichert und davon die besten ausgewählt werden. Heute morgen noch finalisieren des Blogs und dann ran an die anstehenden Reparaturen am Womo. Der Autoradio hat uns auf den letzten Kilometern im Etoscha verlassen. Nach einiger Sucherei und Spannungsprüfungen stellt sich heraus, dass die Sicherung ein klein wenig aus der Halterung gerutscht war und keinen Kontakt mehr hatte. Glück gehabt, denn die nächsten Monate ohne Musik zu fahren wäre gerade auf den langen Strecken eintönig. Die nächste Herausforderung war der Backofen der sich bedenklich auf die rechte Seite neigte und dem die Verbindung zum Dach wohl abhanden kam. Bei der näheren Untersuchung stellt sich heraus, das auf der rechten Seite alle drei Eckverbinder aus der Holzabdeckung ausgerissen waren und die Schrauben in das Dach waren vermutlich von BiMobil beim Austausch des Dachs vor vier Jahren nicht mehr ersetzt sondern einfach nur abgeflext worden. Letztendlich half ein großer Regalwinkel an einer Lochschiene der an der Kabinenrückwand montiert, dem Ganzen wieder Halt und Stabilität gibt. Das nötige Material fand ich bei Andy, dem britischen Camp-Besitzer, in seinem Restelager. Er ist immer freundlich und unglaublich hilfsbereit Mit einer Flex, die Alfons einer seiner schwarzen Angestellten brachte, war die Regalschiene im Nuh auf die richtige Länge gekürzt. Der Abend klingt wie die Tage zuvor an der gemütlichen Bar bei frisch gezapftem Bier aus. Die Schwarzen in Namibia haben nahezu alle deutsche Namen, was den Nonnen hier im Land auf Mission geschuldet ist.

Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt Angola, hier trauen sich einige Frauen zum Auslagen der Fischernetze sogar ins seichte Gewässer am Rand des Flusses, obwohl der Okawango für seine vielen Krokodile bekannt ist.

Entlang des Okawango River

Entlang der B8 auf dem Weg von Rundu nach Divundu stehen zahlreiche mit Weidenzäunen umfriedete Hütten, die Unterkunft für je eine Großfamilie bieten. Holz nach Hause zu tragen als auch die Feldarbeit scheint Frauensache zu sein, denn die Männer sehen sich als Viehhirten, verkaufen Holz am Straßenrand oder schauen mit auf dem Rücken verschränkten Armen den Frauen bei der Arbeit auf dem Feld zu.

River Dance Lodge

Wir sind vor einer Stunde in der Riverdance Lodge, nach einer 200 km langen Fahrt von Rundu, angekommen. Diese liegt direkt am Okawango und wir genießen von unserem Stellplatz den freien Blick auf den Grenzfluss zu Angola. Im Restaurant gab es zum Empfang Cappuccino und Zitronenkuchen auf der Terrasse for free. Leider sind für morgen alle Stellplätze reserviert, so dass wir dann zur Nunda Lodge weiterziehen werden. Die Burger waren schnell gegrillt und mit den unvergleichlichen Blick auf den Fluss genossen wir Abendessen und Sonnenuntergang in einem.

Caprivi Streifen

Wir sind nun am Beginn des Caprivi Streifens, benannt nach dem deutschen Graf Caprivi, der nun Sambesi Region heißt. Hier ist das Herzstück des KAZA, die Abkürzung für Kavango-Zambesi Transfrontier Conservation Area, ein riesiges Naturschutzgebiet mit rund 440000 Quadratkilometern – ungefähr so groß wie Schweden. Es erstreckt sich über die Länder Angola, Namibia, Botswana, Sambia und Simbabwe. Seit der Gründung des Parks 2012 ist noch nicht allzu viel passiert. Die Entwicklung des Parks geht eben in der für Afrika typischen Geschwindigkeit voran.

Die über 200 Kilometer lange Strecke von Rundu nach Divundu zieht sich. Die einzige Abwechslung bieten Hüttendörfer in denen man meist nur wenige Menschen sieht. Neben den Kindern an der Hand oder auf den Rücken gebunden, tragen Frauen unglaubliche Lasten, egal ob Holzbündel, Wassereimer oder Maissäcke – auf dem Kopf balancierend, entlang der Straße zu ihren Hütten.

Nunda Lodge

Weniger als 25 km sind es bis Divundu, hier klappern wir noch zwei Supermärkte ab um frische Brötchen und etwas Käse zu bekommen. Nahezu täglich muss man Zeit beim Einkauf vertrödeln, da man nie alles in einem Supermarkt bekommt. Die Versorgung wird vermutlich noch deutlich schlechter im Osten Afrikas, wenn wir Mosambik oder Malawi erreichen.

In der Nunda Lodge bekommen wir nur für heute einen Stellplatz am Ufer des Okawango da morgen alle verfügbaren Uferplätze vor gebucht sind. Aber die Chefin hat verfügt, dass wir den abgesperrten Platz Nr. 9, zwar nicht am Wasser aber zumindest im Camp bekommen, da wir letztes Jahr schon hier waren. Egal denn vormittags ist der update der Website und nachmittags eine Sunset Cruise auf dem Okawango geplant.

Popa Falls

Um 16 Uhr startet die Bootstour zu den Popafalls am Okawango in der Nähe der Nunda Lodge. Die Tiersichtungen bei diesem Bootsausflug bleiben überschaubar, denn zwei kleine Krokodile liegen versteckt im Gebüsch und die Hippos tauchen ab sobald die Boote näher kommen. Sie bleiben, bis auf ein kurzes Atemholen und prüfen ob die Luft wieder rein ist, auch unter Wasser.

Der Okawango als auch die Popa Falls haben wie erwartet, weitaus mehr Wasser als im November letzten Jahres. Trotzdem müssen all die Felsen, die nun häufig versteckt unter Wasser liegen, von den Skippern der Cruise Tour genauestens umschifft werden.

… nach dem Bad im Fluss wird noch kräftig eingestaubt bevor sich die Elefanten wieder in den Busch zurückziehen

Rechtzeitig vor Sonnenuntergang wird die kleine Sandinsel, die zwischen den beiden Wassertreppen der Popa Falls liegt, erreicht. Die sun-downer Party kann steigen. Die Bootsführer stellen noch rasch die Tische im Sand auf, die Kühlboxen werden aus dem Boot herbeigebracht und Biltong, Chips sowie verschiedene Getränke aufgestellt.

Bwabwata National Park (Mahango Game)

Heute ist wieder frühes aufstehen angesagt, denn wir fahren in den Bwabwata NP. Zunächst geht’s an das Wasserloch zur rechten Seite nach der Durchfahrt des Gates. Leider sind dort keine Tiere anzutreffen, nur ein paar Zebras auf dem Weg dorthin. Die Riverside ist hingegen deutlich besser bestückt. Ein totes Impala liegt wohl schon länger, denn nicht einmal die Geier sind da. Ansonsten ist alles vertreten, angefangen mit Giraffen, Hippos, Wasserböcke und …

… zu guter letzt Elefanten, die die Straße überqueren wollen um an den Fluss zu gelangen, sich aber an einem entgegenkommenden Fahrzeug stören. Auch unser Auto nehmen sie mit eingezogenem Rüssel und weit abgespreizten Ohren immer wieder in Augenschein. Christine ist nicht begeistert, zu sehr wirkt das Erlebnis aus dem Etoscha noch nach. Wir fahren lieber noch einige Meter zurück um kein Missverständnis aufkommen zu lassen. Erst als das andere Fahrzeug die Elefanten vorsichtig passiert, schreiten sie über die Piste ans Wasser. Als wir losfahren taucht ein dritter Elefant aus dem Busch auf. Dieser hat aber den nötigen Respekt vor uns und trabt in den Wald zurück.

Ein Kommentar

  1. Klaus

    Hatte mich schon gewundert, dass noch kein Werkstattbesuch anstand. Aber mit Christine’s Zahnarztbesuch und den self-made Reparaturen habt ihr denke ich erst mal euer Soll bis Dezember erfüllt. Wir drücken die Daumen, dass auch in Zukunft alles so glimpflich ausgeht.

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