In Botswana, dem Land der Elefanten, sind wir dieses Mal nur auf ‚Durch- bzw. Weiterreise‘ auf dem Weg nach Südafrika und bleiben daher auch nur sieben Tage in denen wir die Highlights vom letzten Jahr und die auf der Strecke liegen, erneut besuchen.

Die Ausreise aus Namibia ging flott von statten. Die Immigration in Botswana ebenfalls, erst beim Abdrücken der Roadtax mussten wir lange warten, da die Zahlung mit Visa nicht funktionierte. Nachdem ich vom Geldwechsel zurück kam, funktionierte das elektronische Payment inzwischen. Aber bis wir nach wenigen Minuten dran waren, schon wieder nicht mehr. Ich war nun ja in der Lage mit meinen, zu schlechtem Wechselkurs getauschten, Pula bar zu bezahlen. Nun konnte der Rechnungsbeleg nicht mit dem PC erstellt werden. Erst nach nochmaligem Nachfragen erhielten wir eine handschriftliche Rechnung mit Stempel. Stempel sind, nicht nur bei Ein- und Ausreise, immens wichtig in Afrika.

Nach nur wenigen Kilometern begrüßen uns bereits die ersten Elefanten auf der Straße nach Kasane.
Chobe Safari Lodge
Glücklicherweise hatten wir im Voraus reserviert, denn die Stellplätze der Chobe Safari Lodge sind tatsächlich ausgebucht. Das Restaurant unter dem phantastischen Rieddach war wieder beeindruckend und wir entschließen uns spontan gleich am ersten Abend das Dinner zu genießen. Es war gut, aber unsere Erwartungen waren höher, denn trotz der professionellen Aufmachung in diesem grandiosem Ambiente mit Candlelight etc. sind sie nicht in der Lage, das Essen warm zu servieren bzw. warmzuhalten. Schade für den Lachs und das Impala. Dafür ist der gegrillte Fisch, der auf der Poolterrasse am nächsten Tag bei Sonnenuntergang heiß serviert wird, ausgezeichnet.










Der Sonnenuntergang am Fluss ist täglich aufs Neue einfach grandios. Morgens kommt uns ein Impala beim Frühstück an unserem kleinen Stellplatz mit Blick auf den Chobe besuchen. Der schöne Stellplatz an direkt am Ufer, an der wir letztes Jahr mit Melanie, Martin und Janette sowie ein zweites Mal mit Manfred und Monika standen, war bereits vergeben. Meist sind vormittags von der Sunset Bar am Flussufer aus zahlreiche Büffel, die über Sidudu Island ziehen, zu sehen. Die Insel, um die beinahe schon Krieg zwischen Namibia und Botswana geführt wurde, gehört laut Internationalem Gerichtsbeschluss aus Den Haag, zu Botswana. Daher weht auf der Insel die Landesflagge Botswana’s.





Morning Drive entlang des Chobe Rivers














So manches Flusspferd braucht halt für sich und den Nachwuchs seine eigene, kleine Insel zum Glücklich sein …




Kaum am Flussufer angekommen sind drei junge Löwinnen zu sehen, wie sie sich an ein unweit von ihnen grasendes Hippo anschleichen. Als sie immer näher kommen, das Flusspferd aber völlig unbeschwert weiter frisst und die vermeintliche Gefahr gelassen ignoriert, wissen die Junglöwinnen nicht so recht was sie tun sollen, schleichen am Hippo vorbei und wechseln die Seite des Bachs mit elegantem Sprung. Jagen will auch erstmal gelernt sein.









Für uns völlig ungewöhnlich, sehen wir zum ersten Mal schlafende Elefanten und das, obwohl im Park Löwenrudel umherstreifen






River Cruise auf dem Chobe
Um 15 Uhr startet die Sunset Cruise wie jeden Tag. Obwohl es schon ein gewisses Spektakel mit so vielen Leuten an Bord ist, bleibt es immer aufs Neue spannend welche Tiere man zu sehen bekommt. Vorbei am tropischen Ufer und an der Sunset Bar der Lodge geht die Fahrt zunächst zum Park-Gate, dort wird für alle Passagiere die bezahlte Eintrittsgebühr vom Veranstalter nachgewiesen.


Große Krokodile sonnen sich auf den Flussinseln, afrikanische Büffel mit ihrem mächtigen Kopfschild liegen ebenfalls faul in der Sonne. Hier fühlen sich auch die Wasserböcke, die in kleinen Rudeln durch sumpfigen Morast staken sicher, denn sie sind auf den im Fluss liegenden Inseln vor Raubkatzen geschützt.














Elefanten kommen in kleinen Familienverbänden an den Fluss um Wasser zu trinken …




… und ist der Durst erstmal gelöscht ziehen sie sich rasch zurück in das schützende Unterholz. Nur ein einzelner, älterer Elefant wagt sich, trotz der zahlreichen Ausflugsboote, durch den Fluss um auf eine Insel zu schwimmen. Hier ist das Gras saftig und weich, was insbesondere ältere Elefanten bevorzugen. Im Gegensatz zu den Morgenstunden sind abends nur vereinzelte Safarifahrzeuge unterwegs.





Wiederum andere Elefanten klopfen die ausgerissenen Büschel Gras erstmal weich bevor sie zum Verzehrt geeignet sind.








Graureiher, auch Fischreiher genannt als auch Störche sind in den sumpfigen Wiesen ständig auf Jagd. Die Größe der Kuhreiher ist erst im Vergleich mit den danebenstehenden Elefanten ersichtlich. Der Kingfisher versteckt die Eier seiner Brut im weichen Sand der Uferböschung, doch die Steppenwarane lauern und warten auf einen unaufmerksamen Moment des kleinen Vogels. Ein Fish-Eagle (Schreiseeadler) hingegen überblickt hoch oben von den ufernahen Bäumen sein Revier auf der Suche nach Beute. Es ist ein ständiges Fressen und gefressen werden.












Manfred
Vier schöne, aber traurige Tage verbrachten wir in der Chobe Safari Lodge, nachdem wir von Manfred’s überraschendem Tod erfuhren. Auf dem Campsite verbrachten wir im Oktober letzten Jahres die letzten Tage unserer gemeinsamen Botswanareise mit Manfred und Monika. Wir fuhren weiter nach Namibia und die beiden zu den Victoria Falls und nach Sambia. Dass dies unsere letzten Grillabende sein sollten, konnte niemand ahnen, denn in Deutschland trafen wir uns nur einmal bevor sie wieder nach Afrika flogen. Erst bei unserer Ankunft und Abholung unseres Campers sahen wir uns bei Manfred Gorn für ca. eine Stunde, wir um unser Auto abzuholen und Manfred um seines abzustellen. Es waren Tage mit viel Erinnerungen an die 45 Jahre die ich Manfred kannte. Die Ausflüge von der Lodge waren bereits gebucht und so nahmen an wir diesen auch teil, obwohl wir überhaupt nicht in Stimmung dafür waren. Trotz aller Trauer ist es schön sich an die unbeschwerte Zeit vom letzten Oktober zurück zu erinnern.



Der Chobe River ist der gleiche wie letztes Jahr, aber du kannst niemals in dasselbe Wasser gehen (buddhistisches Sprichwort). Wohl wahr, das Leben in all seiner Schönheit dreht sich einfach weiter, die Sonnenuntergänge sind verzaubernd wir letztes Jahr …