
Roadblocks
Seit wir den Süden des Landes verlassen haben, nehmen die Roadblocks, d.h. die Polizeikontrollen bei denen die Straße mit Ölfässern, Pilonen und manchmal auch Schranken blockiert ist, zu. Die Polizisten sind meist recht freundlich, fragen wie es uns geht, nach woher und wohin. Im Anschluss winken sie einen mit guten Ratschlägen weiter. Lästig ist halt, dass die nächste Kontrolle u.U. schon nach en paar hundert Metern oder wenigen Kilometern fällig ist.
Kingfischer Inn
Auf dem ruhigen Campingplatz, direkt am Seeufer gelegen, treffen wir Martina und Uli und verbringen ein paar schöne gemeinsame Tage. Die Bewohner spazieren vor unserem Stellplatz, mit neugierigen Blicken auf unsere Fahrzeuge bzw. den Frühstückstisch, den ganzen Tag auf und ab. Wer könnte es ihnen verwehren, denn es ist ja ihr Wohnort und Lebensmittelpunkt.

Dorfleben am See
Ein Spaziergang am Seeufer bringt uns zu den Bewohnern des naheliegenden Dorfes, die vom Fischfang leben. Das Leben von Kleinkindern bis zu den Erwachsenen spielt sich, wie in ganz Malawi, draußen ab. Der See dient als Arbeitsplatz, Nahrungsquelle sowie als Waschgelegenheit für die hier lebenden Menschen, ihrer Kleidung und des Geschirrs. Im Brackwasser der letzten Sturmfluten stehen Gelbfieberbäumen und verrotten leckgeschlagene Boote, für die es keine Verwendung mehr gibt.

Die Arbeiten sind klar getrennt, Frauen holen Wasser, waschen Wäsche, Geschirr und Kinder, Männer fischen und flicken anschließend Netze. Sie reparieren und dichten die hölzernen Ruderboote mit Stofflappen, was alles keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck hinterlässt. Die noch in Handarbeit erstellten Kanus hingegen sehen zwar schwer, aber stabil aus. Sie haben einen ausgesprochen engen Einstieg, was bei der überwiegend jungen Bevölkerung vermutlich keine Rolle spielt.

Fahrt nach Lilongwe
Auf der Fahrt nach Lilongwe sehen wir die üblichen Straßenmärkte entlang der Straße. Diese bieten alles was an Versorgung für die Bevölkerung notwendig ist. Häufig sind Brunnen mit Handbetrieb zu sehen. Eine gute Erfindung, denn so kann das Wasser ohne Strom gefördert werden. Zudem wird kein wertvolles Brunnenwasser durch eine endlos weiterlaufende Pumpe verschwendet. Das Bankett, auf welches wir immer wieder Mal ausweichen müssen, ist meist zwischen 10 und 30 cm tief. Es kann aber auch bis ca. 80 cm tiefer liegen wenn es durch Regen ausgespült wurde.
Alle Schüler tragen, wie in den meisten Ländern des südlichen Afrika’s, eine Schuluniform. Ein nie enden wollender Strom von hoch mit Holzkohle aufgepackten Radfahrern oder Mopeds zieht entlang der Landstraße. Daneben wird alles, was halbwegs auf ein Rad passt, transportiert.
Lilongwe
Wir bleiben zwei Tage länger als geplant im Kingfisher Inn, da am Montag Mother’s Weekend ist und die Werkstatt die wir in der Hauptstadt Malawi’s aufsuchen wollen, erst am Dienstag wieder öffnet.
Unsere Wohnkabine macht uns etwas Sorgen, so dass wir das Heck der Kabine zusätzlich stützen lassen. Da nur zwischen 4 und 6 Stunden am Tag gearbeitet werden kann, dauert es dreieinhalb Tagen bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Stromausfälle wegen Regen, Unterbrechungen wegen Ersatzteilabholung für andere Autos und vieles andere. Sobald Adam, einer der beiden Inhaber, die Werkstatt für Besorgungen verlässt, ist bald darauf keiner der 6-8 Arbeiter mehr in der Werkstatt zu sehen. Als Adam wieder zurückkommt, tauchen die Mitarbeiter urplötzlich wieder auf. Zwischendrin verschwindet der Helfer von Adam ohne jemanden etwas zu sagen zum Einkaufen im Supermarkt. Die Kabine ist nun im Heck von einen zusätzlichen Rahmen gestützt und hat die gewohnte Stabilität wieder gewonnen. Der Abwassertank muss dafür gekürzt werden, was problemlos funktioniert.
Außer dem Barefoot Campsite, der Pit-Stop Werkstatt und dem Foodlovers Supermarkt mit seinem reichhaltigen Angebot südafrikanischen Lebensmitteln, sehen wir von Lilongwe nicht viel.

Ngala Beach Lodge
Mit einer Zwischenübernachtung im Pottery Campsite erreichen wir am Vormittag die Ngala Beach Lodge, die wir spontan aufsuchen, da uns der Platz von Schweizern die wir unterwegs treffen, empfohlen wird. Was könnte nach der gestrigen, bis in die Dunkelheit andauernden Fahrt besser passen, als ein spätes Frühstück auf grüner Wiese direkt am See. Direkt neben einem Mangobaum parken wir ein und genießen letztendlich zwei erholsame Tage hier in der Ngala Beach Lodge am beinahe weißen Sandstrand.

Fischer am Lake Malawi
Am Seeufer spielt sich das Leben der Dorfbewohner an. Hier wird Geschirr gespült, eingeseift und gebadet, Wäsche gewaschen, Fische zum Verkauf auf Holzgestellen ausgebreitet und Netze geflickt. Die ersten Händler fädeln einige der kleinen Fische an einer Schnur auf und machen sich auf dem Fahrrad oder Moped auf, um sie an der Straße zu verkaufen. Häufig sieht man auch Minibusse, die mehrere Fischbündel an den Scheibenwischern aufhängen um sie auf diesem Weg zum Verkauf in entlegene Ortschaften bringen.