Der relative kleine Arusha Nationalpark liegt im Nordosten des Landes, nahe der Grenze zu Kenia. Er ist im Gegensatz zu den Savannen bzw. steppenartigen anderen Parks in Tansania, ein tropischer Regenwald mit sehr hohen Bäumen und Farnen. Mit seinen 137 km² umgibt er den Mt. Meru, den erloschenen Vulkan mit dem Kleinen Mount Meru (3801 m) inkl. seinem Aschenkegel sowie den Ngurdoto-Krater mit seinem feuchten, teils sumpfigen Grund sowie der kleinen Serengeti vollständig.

Tropischer Regenwald im Arusha Nationalpark
Der Regenwald im Arusha NP mit seinen zahlreichen 30-50 Meter hohen Bäumen die, bedingt durch das dauerhaft feuchte Klima auf der Fallseite des Meru, dicht von Farnen und flechten überzogen sind, ist ein seltener Anblick der uns sehr an die Regenwälder in Costa Rica erinnert. Die meisten Urwälder in Mozambik, Malawi und auch in Tansania sind abgeholzt. Reste der Wälder werden als tägliches Feuerholz genutzt oder zu Holzkohle verarbeitet. Im regennassen Wald herrscht ein Urwaldklima wie es nur ganz selten in Tansania zu finden ist. Kaum, dass das Licht durch die hohen Bäume bis zum Boden vordringen kann.
Hin und wieder versperren umgestürzte Bäume den Fahrweg und werden von den Rangern beseitigt, sofern man sie darauf hinweist. So hat sich unser Guide, dankenswerter Weise mit der Parkverwaltung am Main-Gate in Verbindung gesetzt, so dass wir abends den Weg zum Ngurdoto-Krater doch noch einschlagen können.
Paviane
Die tagaktiven Paviane (Baboons) gehören wie die Nigeria-Blaumaulmeerkatzen (s.u.) zur der Familie der Meerkatzen. Sie kommen in fast ganz Afrika vor und leben in Gruppen von 5 bis 250 Tieren. Das demonstrative Gähnen und Herzeigen der langen Eckzähne sind Drohgesten. Als hochgradig soziale Tiere kommunizieren Paviane durch ihre Körperhaltung, den Gesichtsausdruck oder durch Laute und direkten Körperkontakt auf vielfache Weise miteinander.

Blaumaulmeerkatzen
Die seltenen Blaumaulmeerkatzen zählen zu den kleineren Meerkatzen. Sie leben in Gruppen von bis zu 30 Tieren zusammen, die wie bei allen Meerkatzen Haremsgruppen darstellen. Das heißt, diese Gruppen bestehen aus einem Männchen, mehreren Weibchen sowie dem dazugehörenden Nachwuchs.
Momella-Seen
Zwischen dem Mount Meru und dem Ngurdoto-Krater befindet sich das Gebiet der Momella-Seen. Im saftigen Gras fühlen sich Giraffen, Zebras sowie die wasserliebenden Wasserböcke gleichermaßen wohl.

Fieberbäume
Die Gelbfieber- oder auch Gelbrinden-Akazien, tragen ihren Teil zu der traumhaften Kulisse bei. Der Name leitet sich von dem Standort des Baumens in warm-feuchter Umgebung, die eine Brutstätte der die Malaria übertragenden Anopheles-Mücke ist, ab. Die Fieber-Akazie wird gelegentlich mit den nicht verwandten Chinarindenbäumen, auch Fieberbäume genannt, verwechselt. Die Rinde der Chinarindenbäume enthält Chinin, welches ein altbekanntes Malariamittel ist.
Flamingos
Im Gegensatz zum Lake Manyara oder dem Lake Natron nahe der Serengeti, halten sich hier an den Momella-Seen Hunderte von rosa Flamingos ganzjährig in tropisch-üppiger Umgebung auf.

Ngurdoto-Krater
Der Ngurdoto ist rund 100 m tief und die Caldera des erloschenen Vulkans. Sie hat einen maximalen Durchmesser von 3,6 km. Der Ngurdoto gilt der als „kleiner Bruder des Ngorongoro Kraters. Er ist von Regenwald umgeben, während der Kraterboden aus Sumpf besteht.

Big Fig Tree
Die Riesenfeige ist groß genug, damit ein Auto hindurch fahren kann. Die Feige besteht aus ehemals zwei Bäumen die durch den parasitären Ficus zu einem Baum wurden. Würgefeigen, wie sie im gesamten Park vielfach anzutreffen sind, gelten als Halbschmarotzer, denn ihre Luftwurzeln umschließen den Wirtsbaum. der schließlich abstirbt, wodurch sich im Inneren der Würgefeige ein Hohlraum bildet.

Kleine Serengeti
Die Kleine Serengeti erreichen wir bei bestem Abendlicht als Abschluss unserer Tagestour durch den Park. Dabei sehen noch einige faul daliegende afrikanische Büffel sowie einige Zebras und genießen die phantastische Stimmung als auch die Sonne, die uns heute nach den üblichen Morgenwolken und anfänglichem Regen nun doch den ganzen Tag treu bleib.

Colobus Affen
Auf dem Rückweg vom Krater zum Ausgang, entdeckt unser Guide Dieter, wie die seltenen Colobus Affen in den Bäumen umherturnen. Die sehr seltenen Schwarz-weißen Stummelaffen sind eine Primatengattung innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten. Dazu gehören neben den Stummelaffen die Paviane, Makaken, Languren, der Mandrill sowie die Nasenaffen. Sie sind tagaktive Tiere, die sich meist in Bäumen aufhalten und sich von Blättern ernähren,
Mt. Meru
Mount Meru ist mit 4562 Metern Höhe der dritthöchste Berg Tansanias mit einer Caldera von 3,5 Kilometer Durchmesser. Der Berg war ursprünglich wesentlich höher, hat jedoch einen großen Teil seines Gipfels durch eine heftige Eruption vor ca. 6000 Jahren verloren. Der Berg ist nur 65 Kilometer vom großen Nachbaren, dem Kilimanjaro, entfernt. Dieser war leider während unseres Aufenthaltes in und um Arusha ständig in eine dichte Wolkendecke gehüllt. Beide Berge zählen zu den höchsten Afrikas und sind durch vulkanische Aktivitäten entlang des Ostafrikanischen Grabenbruchs entstanden.
