Auf der R34 verlassen wir Tzaneen in Richtung Süden zum Escarpement, der Abbruchkante des südafrikanischen Hochplateaus welches zum tiefergelegenen Lowveld in Richtung Indischer Ozean hin abfällt. Wir nähern uns dem 300 Quadratkilometer großen Blyde River Canyon Nature Reserve wo die Flüsse Blyde (Freude) und Treur (Trauer) zusammenfließen.

Im Checker’s von Tsaneen gab’s heute morgen vakuumiertes Straußenfleisch. Welch eine Freude, nachdem es so schwierig ist irgendwo Wildfleisch zu bekommen. Zum Frühstück frische Croissants und Portuguese Rolls die, wie das Baguette, frisch aus dem Ofen kamen. Sollte man immer bereits um 8 Uhr beim Einkauf sein? An den Rondavels am Blyde River fahren wir dieses mal vorbei, denn die kennen wir bereits vom letzten Jahr.








Bourke’s Luck Potholes
Der Goldsucher Tom Bourke machte im 19. Jahrhundert hier ein Vermögen. Die pittoresken Burke’s Luck Potholes liegen etwa 15 Kilometer nach dem Abzweig zu den Rondavels mit dem Blick auf den aufgestauten Blyde River Dam. Im vergangenen September haben wir auf der Suche nach God’s Window die Potholes des Goldsuchers wohl übersehen und holen das jetzt nach. Wirklich eine einmalig schöne Fluss- und Wasserfalllandschaft mit 1000 unterschiedlichen Pflanzenarten die uns hier erwartet.
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Lisbon Falls
Bevor es nach Graskop auf den Campsite geht, stehen die Lisbon Falls noch auf dem Plan. Auch diese enttäuschen uns nicht, ganz im Gegenteil wir sind total begeistert. Bestimmt 50-60 Meter fällt noch immer ausreichend Wasser in die Tiefe obwohl es Winter und damit Trockenzeit ist. So ist das Wasser filigraner, fast wie ein Vorhang, als wenn riesige Wassermassen die Felswände herabstürzen.





Panorama Campsite in Graskop
Ein Stellplatz mit Aussicht auf die große Schlucht von Graskop, ist rasch gefunden. Unglaublich, dass wir seit den Tagen am Sambesi in Namibia nahezu ausschließlich auf saftig grünen Stellplätzen campieren. Entgegen der trockenen Busch- und Steppenlandschaft in Botswana herrscht hier im Blyde River Canyon Reserve, ein durch das lokale Mikroklima bedingtes Klima vor, das den Verwerfungen des Escarpments zu verdanken ist. Die warme und feuchte Luft steigt vom indischen Ozean auf und bleibt an den Gebirgsausläufern hängen. In Graskop, welches auf 1340 Meter liegt, regnet es mit 2000 mm im Jahr nicht gerade wenig. Die Natur dankt es mit zahlreichen Blumen, Farnen und moosüberwuchernden Bäumen. Im Infinity Pool lässt es sich bei, zwar sehr frischem Wasser, zumindest einige Schwimmzüge machen um den Blick vom Beckenrand aus zu genießen. Zum Abendessen im Restaurant wird uns ein Platz am offenen Kamin angeboten, was wir dankbar annehmen.



Graskop Gorge Lift
52 Meter geht es mit dem Lift auf den Grund der Graskop Gorge, Teil des Sabi River Valleys. Neben dem Lift wird eine Zip- und Swingline über bzw. in den Canyon von den Veranstaltern angeboten. Die gekennzeichneten und mit zahlreichen Infotafeln versehen Wege führen über Holzplanken und Hängebrücken durch subtropische Natur, die an die Wälder in Costa Rica erinnern. Die Motitsi Falls liegen zwar im Schatten der Felswand und führen jetzt zur Trockenzeit auch deutlich weniger Wasser als im Sommer, sind trotz alledem ausgesprochen reizend anzusehen.










Pilgrims Rest
Nachdem es gestern Abend abrupt abkühlte und es auch im Restaurant mehr frisch als gemütlich war, überraschten uns die tiefhängenden Wolken auf dem Rückweg zum Wohnmobil auch nicht mehr. Die Nacht über regnete und morgens tropft es von den Bäumen. Der Nebel hält bis kurz vor Pilgrims Rest an. Die triefenden Wolken bleiben glücklicher Weise am 1670 Meter hohen Pass auf dem Weg zu Pilgrims Rest hängen, so dass im Ort selbst nur der wolkenverhangene Himmel unser Begleiter ist. Das bleibt unverändert den ganzen Tag über so.

In der Goldgräbersiedlung von 1784, in der es die ersten Goldfunde Südafrika’s gab, stehen noch einige der alten Gebäude. Ganz zu Beginn der Goldsuche, bestand der Ort nur aus Zelten und primitiven Hütten. Zu Hochzeiten suchten bis zu 1500 Schürfer ihr Glück und langsam wurde aus einer Zeltstadt eine Ansiedlung. Zahlreiche Häuser wie die des Bourke & Co – General Dealer, die ehemalige Bank und eine Destillery sind bis heute erhalten. Ebenso eine alte Zapfsäule und ein paar übriggebliebene Looren stehen vor der Pancake Bakery, bei der wir uns sofort ein zweites Frühstück bestellen. Die alte Druckerpresse dokumentiert den wichtigen Beitrag freier Zeitungen in einer Welt in der meist das vermeintliche Recht des Stärkeren gilt.










von Barberton nach Swasiland
Nachdem Nelspruit erreicht und der Wocheneinkauf erledigt ist, ist es zum Campingplatz ‚Under the Stars‘ in Barberton nicht mehr weit. Hier übernachteten wir bereits letztes Jahr mehrere Tage bei Cathrin und ihrer Familie. Heute morgen scheint bereits wieder die Sonne und wir frühstücken inmitten von neugiergen Hühnern und zwei Hähnen, die sich ums Revier vor unserem Wohnmobil, in Erwartung von etwas Fressbarem, streiten.

Nach dem Frühstück soll es nun endlich nach Swasiland, einem eigenständigen Königreich, innerhalb des südafrikanischen Staates gehen. Die ca. 45 Kilometer zum Grenzübergang führen über eine hügelige Berglandschaft auf 1600 Meter. Wenn man den Hinweistafeln Glauben schenken darf, beruhen die saften Hügel auf erkalteten Lavaströmen.




