Im Süden Tansanias
Im Süden Tansanias

Im Süden Tansanias

Grenzübergang nach Tansania

Da wir noch etwas Bargeld nach dem Tanken übrig haben und der Ersatzkanister, vermutlich um Hamsterkäufe zu verhindern, nicht gefüllt werden darf, wollen wir unsere Lebensmittel, Wasser- und Biervorräte aufstocken. Das Einzige was auf dem Straßenmarkt erhältlich ist, sind Tomaten. Der Rest wird ein mühsames Unterfangen, da jeder ‚Supermarkt‘ nur weniges bis gar nichts im Angebot hat was wir brauchen können. Bier hat zwar auf Nachfrage jeder im Angebot, nur ist es gerade ausverkauft. Letztendlich erhalten wir den entscheidenden Hinweis wo wir das gut schmeckende Castel Bier kaufen können.

Nach dem etwas mühsamen Einkauf in Karonga, der letzten größeren Ansiedlung in Malawi, bringen wir die Ausreise aus Malawi rasch hinter uns. Die Einreise nach Tansania dauert bei 42° gefühlt ewig. Zudem lässt sich der lästige Helfer bei der Immigration nicht abwimmeln. Das einzige Ass welches er hat, ist die Vermittlung der erforderlichen KFZ-Versicherung die verpflichtend ist. So sind wir ihm ausgeliefert, was mir – neben seinem Körpergeruch – maßlos stink.

Und wie schon in Malawi gibt es wieder Geldscheine im Überfluss. Wir sind zwar jetzt frisch gebackene Millionäre, aber das bringt uns auch nicht weiter.

Tee und Bananenplantagen

Bald nachdem wir die Grenze zu Tansania hinter uns gelassen haben, sind weitläufige Tee- und Bananenplantagen zu sehen. Insbesondere riesige Bananenfelder prägen das Straßenbild. Die großen Stauden werden von Kleinlastern und Mopeds abgeholt und auf, für unser Empfinden, abenteuerlicher Weise transportiert.

Ismila Stone Age

Nachdem wir auf dem Old Farmhouse Campsite übernachtet hatten brechen wir zum Ismila Stone Age Site auf. Dies ist eine prähistorische Siedlung nur wenige Kilometer vor Iringa. Die archäologische Stätte des mittleren Pleistozäns liegt in einem ausgewaschenen Canyon. Die weichen Gesteinsteile wurden vom Wasser des Flusses abgetragen, so dass nur der harte Kern in Form von Säulen übrig blieben.

Straßenverkehr in Tansania

Die Fahrt nach Mikumi führt durch einen Wald von Baoboabs und über einen Gebirgspass. Leider zieht es sich wie jeden Tag gefühlt ewig, bei Tempo 30 bis 50, hin. Mehr als 200 bis 250 Kilometer pro Tag sind kaum machbar. Dabei sind die Straßen gut, meist aber mit Überholverbot und/oder Tempolimit versehen. In Ortschaften ist das Überholverbot aufgehoben, was die lokalen Fahrer zu nutzen wissen, denn die Polizei kontrolliert zwar häufig aber nur außerhalb der Ortschaften. Sie setzt dabei versteckte Kameras an Steigungen oder an gut einsehbaren Strecken, die aus welchen Gründen auch immer mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 Km/h oder einem Überholverbot beschränkt sind, ein. Wenige Kilometer nach der Radar- oder Kamerafalle stoppt die Polizei die Verkehrssünder. Mehrfach ist es uns bisher passiert, dass überholende Trucks oder Busse den Überholvorgang nicht rechtzeitig beenden können und uns mit Lichthupe zum Abbremsen nötigen. Sehr viele schwere LKW und Tanklaster sind auf der Fernstraße die Malawi, Sambia und Simbabwe mit dem Hafen von Daressalam verbindet, unterwegs. Die vielen Trucks erschweren das Vorankommen ungemein, da sie häufig auf der Strecke wegen einer Reifenpanne oder eines Motorproblems liegen bleiben. Wenn sie gerade mal nicht schadensbedingt komplett ausfallen und dabei ohne Warnblinker oder Absicherung mitten auf der Fahrbahn stehen, sind sie wegen der schweren Last oder der Untermotorisierung an jedem Hang ein Verkehrshindernis. Die Nah- und Fernbusse brettern unabhängig von jeglichen Tempolimits an uns vorbei. Ebenso die Tanklastzüge die leer auf dem Weg nach Daressalam unterwegs sind. Nicht immer gehen diese Manöver gut aus, so dass wir umgestürzte oder die Böschung hinabgerutschte Fahrzeuge und Anhänger sehen.

Mikumi National Park

Der Mikumi-Nationalpark ist ein Nationalpark im Süden Tansanias rund 280 km westlich von Daressalam und wurde 1964 gegründet. Mit einer Fläche von 3230 km² ist er einer der größeren Nationalparks in Tansania. Er ist einer der schönsten Parks die wir besuchen konnten. Der Tierreichtum in dem Nationalpark überrascht uns. Kurz nachdem wir in den Park einfahren, treffen wir auf das erste Löwenrudel. Mitten auf der Landepiste des Airstrips haben sie es sich bequem gemacht und genießen die wärmenden Strahlen der Morgensonne, bis die ersten Flugzeuge ankommen und Frischfleisch vom Strand liefern. Die Touristen aus Sansibar werden kurz danach in vier aufeinanderfolgenden Propellermaschinen eingeflogen. Zusätzlich zu den Löwen warten die Safarifahrzeuge am Rollfeld. Die Zwischenregenzeit vom November hat vorzeitig begonnen, so dass es den einen oder anderen Schauer gibt.

Das Rudel von vier Löwinnen, frisst an dem bereits toten Elefanten. Mit blutverschmierten Schnauzen tauchen sie aus dem Körper des toten Tieres wieder auf. Er starb vermutlich krankheitsbedingt und wurde nicht von den Löwinnen erlegt.

Hier sehen wir den Hammerkopf wieder, den wir zum Ersten Mal in Malawi sahen. Die Bienenfresser in anderem Federkleid sind uns aus Namibia bekannt. Die Gabelracke bringt zumindest etwas Farbe ins braune Einerlei. Der Weißbraunkuckuck ist uns bisher noch nicht begegnet.

Das Löwenrudel, welches wir am Morgen beim toten Elefanten antrafen, ist gegen Mittag auf dem Weg zu einem Wasserloch. Die verspielten Junglöwinnen jagen sich dabei gegenseitig.

Meist sind die Aasgeier nur auf den Bäumen oder kreisend über dem Aas in der Luft zu sehen. Hier laben sie sich gerade an einem von Löwen getötetem Nilpferd.

Auch die Elefanten sind auf dem Weg zum Wasserloch, werden jedoch von einem herannahenden Safarifahrzeug gestört. Dieses hält unmittelbar neben dem Zugang zum Damm, was den Elefanten missfällt und sie daraufhin umdrehen und sich eine andere Möglichkeit suchen. Schade, denn wegen diesem unvernünftigem Verhalten eines einzelnen Guides werden Wildtiere am freien Zugang zum Wasser gehindert.

Morogoro, eine Stadt mit deutscher Geschichte

Wie bereits auf der Fahrt von Mikumi nach Morogoro, sehen wir vereinzelt Männer aus dem Stamm der Masai. Diese sind an der traditionellen Kleidung gut zu erkennen. In der lebhaften Innenstadt von Morogoro lässt sich alles notwendiges Gemüse frisch einkaufen. Sogar ein paar Flaschen lokales Safari Bier bekommen wir nach etwas längerer Bedenkzeit zum Kauf angeboten. Zunächst wollte uns die Verkäuferin nur eine Flasche Bier aus dem Regal verkaufen, bis sie dann doch aus dem Nebenraum ein paar weitere Flaschen bringen lies. Die einzigen Zeitzeugen der deutschen Kolonialzeit sind am alten Bahnhof und in der dortigen Umgebung zu finden. Erkennbar an den Kaminen lassen sich ein paar alte Häuser als deutsche Gründung ausmachen.

Simbamwanni Lodge

Am Stadtrand von Morogoro übernachten wir auf dem Campingplatz eines Iren, der seit 43 Jahren hier in Tansania lebt. Der wunderschöne Platz war ein Maisfeld als er es kaufte. Die Palmen und verschiedenartigen Bäume pflanzte er in all den Jahren. Darunter befindet sich auch die fast silberfarbene ‚Bismark Nobilis‘, eine Palmenart die eigentlich in Madagaskar beheimatet ist.

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