Southern Cape
Southern Cape

Southern Cape

Das Southern Cape als auch die Karoo sind keine eigenständigen Provinzen sondern Teil des Western Capes. Das Südkap und die Karoo umfassen den südlichsten Punkt des so vielfältigen afrikanischen Kontinents. Berge, Sandstrände, Fynbos, Halbwüste, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wasserfälle, Naturreservate und die vielen Strauße für die die Karoo in den 1920er Jahren so bekannt und reich wurde. Die leere Landschaft, das beschauliche Leben sowie das geringe Verkehrsaufkommen und die kleinen Ortschaften laden ein, das Tempo herunter zu schrauben und alles einfach zu genießen. Es ist ein wenig mit entlegenen und ruhigen Gegenden im südlichen Europa vergleichbar.

Victoria Bay

Die zum Wildernes Park gehörige Victoria Bay ist eine kleine Bucht am Westkap und, wie so viele andere Buchten auch, ein beliebter Strand für Surfer. Die Bucht liegt an der Garden Route zwischen George und Wilderness. Da heute 1. Mai und somit Feiertag ist, wurde uns der Zutritt zum Victoria Bay Caravan Park nicht gewährt, mit der Begründung eine Öffnung an Feiertagen sei nicht vorgesehen. Auch ein Anruf bei der zuständigen kommunalen Verwaltung bringt, wie erwartet, keinen Erfolg. Schade, aber Behördenverhalten wie in Deutschland, gibt es anscheinend auch hier am südlichsten Zipfel Afrikas.

Herolds Bay und Gwaing River

In der Nähe der Herolds Bay, 15 km westlich von George, finden wir einen geöffneten campground mit Blick auf die Flussmündung des Gwaing Rivers und sind bei dem herrlichen Anblick sofort wieder versöhnt. Von dem Campingplatz, der erhöht über der Flussmündung liegt, genießen wir den Blick auf die heranbrechenden Wellen die das Meereswasser tief in die Bucht hineindrücken.

Buffels Bay

Buffelsbaai ist ein kleiner, ebenfalls an der Garden Route liegender und nur 20 Kilometer von Knysna entfernter Ort. Dass der Ort im Zeichen der Surfer steht, ist unverkennbar. Manche der zu mietenden und meist modernen Apartments haben einen Pool im Garten. Jetzt in der Nachsaison werden notwendige Ausbesserungsarbeiten an so manchen Häusern gemacht. Entlang des Strandes zaubert das anbrandende Meer immer neue Muster in den Sand. Widerstandsfähige Blumen, ein toter Fisch sowie Seemöwen, die einen angespülten großen Calamari zerteilen, finden wir auf dem Weg zur Strandbar.

Zum Glück hat das kleine Strandrestaurant, ca. 2 Kilometer vom Campingplatz entfernt, geöffnet. Nach einem zweistündigen Sonnenbad am Strand, bestellen wir doch gleich, d.h. solange es noch angenehm warm ist, ein frühes Abendessen mit unverstelltem Blick aufs Meer. Den gekühlten Weißwein haben wir vorsichtshalben mitgebracht, da wir noch vom Vorjahr wissen, dass das Lokal keine Alkohollizenz hat. Sogar ‚meine‘ Lieblingsbadewanne steht noch unverändert am Strand, so dass ich sofort mit einem süffigen Sauvignon Blanc aus der Kleinen Karoo ein ‚Bad‘ nehmen kann.

Buffels Bay Campsite

Den beschaulichen Campsite an der Felsspitze kennen wir noch vom letzten Jahr. Da wir dieses Mal nicht mitten in der Hauptsaison ankommen, erhalten wir sofort einen Platz am Ufer. Der Dunst klebt am nächsten Morgen auf der gegenüberliegenden Küstenlinie wie ein festes Band an Hügeln. Die wave surfer, die wir vom Campingplatz aus beobachten, gleiten indessen mit einer beneidenswerter Leichtigkeit den Wellenkämmen entlang.

Nachdem wir keine Lust mehr auf weitere Erkundungen haben, ändern wir kurzentschlossen unsere Reisepläne und bleiben insgesamt vier Tage in der gemütlichen Buffels Bay um unsere Tour von Mombasa in Kenia nach Port Elizabeth, die inzwischen auf über 11000 Kilometern anwuchs, langsam ausklingen zu lassen.

An den herantossenden Wellen können wir uns nicht satt sehen und so braucht es kein Buch um die rasch verfließende Zeit genießen zu können. Wir machen lange Strandspaziergänge, genießen die Sonnenstunden als auch die salzhaltige Luft.

Im Dunst des späten Nachmittagslichtes entstehen fantastische Landschaftsmuster.

Tsitiskama National Park

Der Tsitsikamma-Nationalpark liegt, wie die voran gegangenen Buchten, an der Südküste Südafrikas und ist Teil des Garden-Route-Nationalparks. Er umfasst ein Meeresschutzgebiet sowie tiefe Schluchten und einen Wasserfall. Bekannt ist der Park durch seine beiden Hängebrücken. Der Weg zu den Hängebrücken ist eine leichte 2 km lange Schleife auf stabilen Holzpfaden mit über 300 Treppenstufen in einer Richtung. Klippschliefer, die kleinen Verwandten des Elefanten, dösen in der Sonne und lassen sich durch vorbeihuschende Besucher nicht aus der Ruhe bringen.

Cape St. Francis

Aufgrund seiner Lage an der Küste mit nur 7 Meter über dem Meeresspiegel, wurde der Turm mit einer Höhe von fast 28 Metern gebaut und ist somit der höchste gemauerte Leuchtturm Südafrikas. Nachdem mindestens 13 Schiffe in der Nähe Schiffbruch erlitten hatten wurde klar, dass ein Leuchtturm am Kap St. Francis dringend erforderlich war. Dieser ging im Juli 1878 in Betrieb und wird bis heute genutzt. Das aktuelle Leuchtmittel inmitten der sich drehenden Optik, ist eine 400-Watt-Halogenmetalldampflampe mit einer Reichweite von 28 Seemeilen. Bevor der Leuchtturm elektrifiziert wurde, musste täglich zwischen 18 und 7 Uhr ein Gewicht im Inneren des Turms in einem hohlen Rundschacht manuell zum höchsten Punkt gezogen werden. Dieses sorgte für die gleichmäßige und langsame Drehung der Optik. Es dauerte 4 Stunden bis das Gewicht den Boden Turms erreichte und erneut hochgezogen werden musste. Die ehemaligen Räume des Leuchturmwärters wurden inzwischen in ein AirBnB umgebaut.

Port Elizabeth

Port Elizabeth ist eine Industriestadt als auch die größte Stadt am Eastern Cape. Zahlreiche schöne Sandstrände ziehen sich entlang der Uferpromenade. Im Tiefseehafen legen zahlreiche Roll-on Roll-off Schiffe an, um die hier produzierten Autos, u.a. von VW und BMW, nach Europa und Amerika zu transportieren. So hoffen auch wir, eine baldige Rückfahrt für unser Wohnmobil zu erhalten, denn der vereinbarte Termin für Mitte Mai wurde durch die hohen Produktionszahlen der ansässigen Automobilindustrie überbucht.

Hier in Gqeberha, wie Port Elizabeth (P.E.) nun offiziell heißt, an der südlichen Küste des afrikanischen Kontinents, begann vor beinahe zwei Jahren unsere Reise durch das südliche Afrika. In der Stadt gewöhnten wir uns rasch an den Linksverkehr, besorgten passende südafrikanische Stecker für das Landstromkabel, füllten Gas zum Kochen in unsere leere Gasflasche. Schon bei der Ankunft in P.E. fühlten wir uns am Pine Lodge Campingplatz wohl, so dass wir ihn auch für die letzten beiden Übernachtungen im Camper vor unsere Abreise wählten. Nach dem Packen nutzen wir den sonnigen Nachmittag für einen letzten Strandspaziergang am Sandstrand, der unmittelbar unterhalb des Campsite liegt.

Wir haben in der Zeit, zwischen der Ankunft und unserer baldigen Abreise, sehr viel erlebt und gesehen. Das Motto ‚This is living‘ , wie es am Campsite aushängt, ist geblieben. Aber noch ist die Reise nicht zu Ende, denn erst geht es noch für eine knappe Woche nach Cape Town um von dort den Direktflug nach Frankfurt anzutreten.

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