Krüger Nationalpark
Krüger Nationalpark

Krüger Nationalpark

Der Krüger Park ist mit einer Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern das größte Wildschutzgebiet Südafrikas. Der Park erstreckt sich vom Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe im Norden mit einer Nord-Süd Ausdehnung von ca. 350 Kilometern bis an den Crocodile-River im Süden. In Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und grenzt an Mozambique. Das Schutzgebiet wurde im Jahr 1898 von Präsident Paul Kruger als Sabie Game Reserve ausgewiesen. Neben den „Big Five“, d.h. Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard leben noch 147 Säugetier- (u.a. Geparden) , 507 Vogel- und 114 Reptilienarten im Nationalpark.

Im Nordosten des Krügerparks wurden Zäune an der Grenze zu Mozambique entfernt, um Wildbewegungen bis in angrenzenden Limpopo-Park in Mosambik zu ermöglichen. Das Ziel dabei ist, zusammen mit dem Gonarezhout-Park in Simbabwe, einen großen grenzübergreifender Park mit dem Namen Great Limpopo Transfrontier Park zu schaffen. Nicht alle der zahlreichen Großwildumsiedlungen, unter anderem von Elefanten, Giraffen, Zebras sowie Afrikanischen Büffeln nach Mozambique verliefen erfolgreich, denn einige der umgesiedelten Herden sind wieder nach Südafrika zurückgewandert.

Letaba Rest Camp

Das Restcamp ist nach dem Letaba River, der in der nördlichen Zentralregion des Krüger-Nationalparks liegt, benannt. Der Name ‚Letaba‘ kommt wegen des breiten und im Allgemeinen seichten Flusses vom Sesotho-Wort für „Sandfluss“. Viele der Flüsse im Limpopo Distrikt des nördlichen Südafrikas sind häufig, abhängig vom Niederschlag im Sommer, d.h. die Monate Oktober bis März, trocken. Das bedeutet, dass nur die sandige Oberfläche sichtbar bleibt, welche auch zu Fuß oder sogar mit dem Auto überquert werden kann. Das wenige Wasser fließt als Grundwasser, also unterhalb der Sandoberfläche zum nächst größeren Fluss.

Die Sonne hält sich anfangs noch ein weinig bedeckt, so dass die rötlichen Felsen gar nicht richtig zur Geltung kommen. Nichtsdestotrotz sehen wir zahlreiche Tiere, wie Wasserböcke, Giraffen, Impalas, Weißrücken- oder Wollkopfgeier und auch den an seinem roten Kehlkopf gut erkennbaren Southern Ground Hornbill. Ca. 150000 Impalas, auch running sushi genannt, leben im Park und sind eine ausreichende Grundlage für einen Teil der dort lebenden Raubtiere wie Leoparden oder Geparden, die meist einzeln jagen. Löwen, die oft zu mehren im Rudel jagen, leisten sich gerne Großwild, wie z.B. den Afrikanischen Büffel oder Wildebeest (Gnu).

Satara Rest Camp

Meist fahren wir auf Gravel Roads, d.h. Staub- oder Schotterpisten zwischen hohem Gras und vielen Büschen. Selten zu sehende Wildhunde machen es sich auf dem warmen Schotterweg gemütlich und weichen nur ungern dem lauten Fahrzeug. Elefanten mit Jungtieren sind immer genau zu beobachten um abzuschätzen ob sie einen passieren lassen oder sich in der letzten Sekunde umdrehen um den Weg mit Drohgebärden und lautem Getöse blockieren. Jungtiere sind nur selten vollständig zu sehen, denn sobald ein fremdes Geräusch zu hören ist, verdecken die Elefantenkühe die Kleinen. Diese verstecken dann entweder auf der vom Geräusch abgewandten Seite der Elefantenmutter oder zwischen ihren Beinen.

Fressen ist bei Elefanten von morgens bis abends angesagt. Ein ausgewachsener Elefant frisst 150 bis 175 Kilogramm und trinkt zwischen 70 und 150 Liter Wasser pro Tag. 

Hippos und Krokodile

Kein Fluss im Krüger ist ohne Nilkrokodile oder Hippos. Flussdurchfahrten sind immer betonierte Furten, so dass ein steckenbleiben im Morast oder Schlamm nicht vorkommen kann. Bei Starkregen werden Gravelroads als auch die Straßen mit Flussquerungen gesperrt. Rund 2500 Flusspferde liegen, oft nicht sichtbar, in den Flüssen und Dams. Unter den 54 Schlangenarten sind auch neun sehr giftige, wie Krobra, Puffotter und die Schwarze Mamba. Die größte Schlange des Nationalparks ist die Felsenpython.

Arche Noah

Auf weiten Savannenflächen sind Schirmakazien und zahlreiche andere, für europäische Verhältnisse riesige, Laubbäume zu sehen. Elefanten und andere Großtiere nutzen Mittags gerne den wenigen Schatten, sofern sie unter dem Baum Platz finden. Baobabs gibt es bis auf ein oder zwei Ausnahmen keine im Park. Dafür stolze Giraffen, Wasserböcke und jede Menge Zebras. Auf der Piste S36 vom Satara- ins Skukuza Rest Camp fressen links und rechts vom Fahrweg die Tiere ungestört von Autogeräuschen. Es kommt uns an manchen Stellen so vor, als ob jemand die Arche Noah ausgeleert hat, denn so viele Wildtiere halten sich hier auf. Eine unglaublich ruhige, friedliche und kaum zu beschreibende Atmosphäre.

Viele Jungtiere sind um diese Jahreszeit im südlichen Afrika anzutreffen. Nicht nur die allgewärtigen Elefanten sondern auch viele Zebra Kids, die noch ziemlich unsicher auf den Beinen stehen, sind hinter oder neben ihren Müttern zu sehen. Madenpicker sieht man auf nahezu allen großen Wildtieren wie Zebras, Giraffen, Gnus und Nilpferden. Sichtlich genervt schütteln sich manche der Tiere um sich von den mitunter lästigen Vögeln zu befreien. Der natürliche Lebensraum der auch Madenhacker genannten Vögel sind die Gebiete des mittleren und östlichen Afrikas südlich der Sahara.

Das Wasser in den Flüssen und Speicherseen ist ein begehrtes Gut, so zieht es Elefanten wie viele andere Tiere an. Die Spuren der dauernd fressenden Elefanten sind leicht an deren Hinterlassenschaften sowie den verwüsteten Bäumen zu sehen.

Löwenrudel mit zwei Cups

Noch bevor wir das Skukuza Rest Camp erreichen, haben wir lang erhofftes Glück. Ein Löwenrudel liegt mit zwei jungen Löwenkids auf Felsen am Rande eines Bachs und genießt die Sonne. Der Rudelführer liegt etwas abseits im halbhohen Gras und hat alles im Blick.

Die beiden Löwencups halten sich immer nah an der Mutter auf. Deren Pranken haben bereits in jungen Alter eine beeindruckende Größe. Nach geraumer Zeit verlassen die Löweninnen den Platz, gehen die Böschung hoch und überqueren seelenruhig die Straße um dann im Gebüsch zu verschwinden. Auch der Rudelführer folgt ihnen bald.

Ein weiterer männlicher Löwe, der allem Anschein nach an der Vorderpfote verletzt ist, taucht auf als die vorherigen Löwen den Platz verlassen hatten. Er verlässt nach kurzer Rast die Felsen und läuft schwer atmend und hinkend entlang der Straße bis auch er im Gebüsch verschwindet.

Skukuza – Home of the Lions

Skukuza ist das Haupt-Camp des Kruger-Nationalparks, denn es befindet sich unweit des im Westen liegenden Paul Kruger Gate und des Papheni Gate nahe Hazyview. Es bietet bis zu 1000 Gästen Unterkunft in Bungalows, Rondavels und einen großen Campingplatz, als auch Essen in zwei Restaurants. Ein Pool und ein großes Konferenzgebäude für Veranstaltungen sowie der obligatorische Verkaufsraum vervollständigen das Angebot.

Check-In und (Um-) Buchungen gehen flott an der Rezeption seitdem alles auf ein einheitliches, online verfügbares Buchungssystem umgestellt wurde. Für die Inhaber einer SAN-Park Jahreskarte, der Wild Card die für alle angeschlossenen Parks in Südafrika gültig ist, entfällt nach einer Einmalzahlung von ca. 150$ die tägliche Parkgebühr.

Das mächtige Eingangstor, welches an ein altes Burgtor erinnert und nur zwischen 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends geöffnet ist, schützt die Gäste in den Chalets als auch auf dem Campsite. Raubtiere halten sich oft in der Nähe der Camps auf. Des Nachts ist immer wieder Gebrüll von Löwen zu hören.

Kruger Shalati – Train on the Bridge

Die Selati-Linie ist eine der teuersten je gebauten Eisenbahnstrecken, die Komatipoort (Stadt im Süden des Krüger Parks an der Grenze zu Mozambique) mit Tzaneen (Stadt in der nördlichen Provinz Limpopo). während der Blütezeit des Goldrausches verband. Der Bau der Strecke begann 1892 und wurde erst 1912 fertiggestellt. Bis 1973 fuhren noch Züge durch den Park, danach wurden die meisten Gleise entfernt, so dass die Brücke als Teil der Skukuza-Landschaft erhalten blieb.

Die stillgelegten Eisenbahnwaggons auf der historisch bedeutenden Selati Brücke über dem Sabie Fluss wurden zu Hotelzimmern umgebaut, damit Gäste, genau wie die ersten Parkbewohner vor ca. 100 Jahren, den Aufenthalt genießen können. Der umgebaute Zug ist fest verankert und bietet neben den zu Zimmern umgebauten Waggons auch einen Lounge Waggon mit Bar und Terrasse und eine Plattform mit Swimmingpool und spektakulären Ausblicken. Direkt neben der Brücke befindet sich das Bridge House mit weiteren  Zimmern, Swimmingpool und einem Restaurant, in dem exklusive Speisen serviert werden.

Kruger Station – Restaurant

Wir ziehen den Übernachtungs- und Verkostungsmöglichkeiten auf der Brücke, den Campingplatz und das Restaurant Kruger Station im ehemaligen Endbahnhof der Eisenbahnlinie vor. Das Ambiente neben der ausrangierten Lok zu essen ist ungewöhnlich, das frisch gezapfte Stella Bier ist sehr gut und das Essen eine Wucht. In nahezu keinem der SAN Park Restaurants, mit Ausnahme das Restaurant im Addo-Park, kann man so gut wie hier essen.

Elefanten ohne Ende

Immer im Schutz der großen Elefanten laufen die Jungtiere, fast nicht sichtbar und ständig schnell die Seiten wechselnd, neben dem Muttertier entlang. Nur wenn keine Gefahr durch unbekannte Geräusche droht, gehen die Kleinen mal ihren eigenen Weg und laufen voraus oder suchen sich besseres Futter an anderen Büschen. Ansonsten wird das gesamte Verhalten von den Großen, wie z.B. nach Wasser im Sand suchen, bei Gefahr mit den Ohren wackeln und trompeten, nachgeahmt. Nur die kleinen Rüsselchen wackeln doch so manches Mal etwas unkontrolliert oder vielleicht auch freudig spielerisch hin und her.

Das grandiose Farbenspiel bei der Ausfahrt kurz nach 6 Uhr begeistert uns jeden Morgen auf Neue, denn rasch ist es vorbei und die Sonne brennt vom Himmel.

Lower Sabi Rest Camp

Das Lower Sabie Rest Camp ist ein kleineres aber wichtiges Rest Camp am Südufer des Sabie River im südöstlichen Teil des Parks. Von einer großen überdachten Terrasse hat man einen ungehinderten Blick auf den Fluss und die dort grasenden Tiere.

Über die Crocodile Bridge verlassen wir nach 2 Tagen den Park in Richtung Komatipoort. Aber bis es soweit ist, haben wir noch jede Menge Tiersichtungen sowie einige eindrucksvolle Erlebnisse mit Elefanten.

Sabie River

Der Sabie River ist ganzjährig wasserführend und wird von vielen Wildtieren genutzt. Hippopotamus liegen träge im Fluss oder genießen die Strömung und lassen sich ordentlich von rauschendem Wasser umspülen. Elefantenherden durchqueren den Fluss, trinken oder plantschen darin, Leoparden und Löwen lauern auf Felsen um einen guten Überblick über das Nahrungsangebot zu bekommen oder liegen schlafend im Gras und träumen vermutlich vom nächsten Jagderfolg.

Afrikanische Büffel und Baboons

Afrikanische Büffel, auch Kaffernbüffel genannt, kommen in weiten Teilen des östlichen und südlichen Afrikas vor, wo sie offene Savannenlandschaften bevorzugen. Sie zählen zur Gattung der Hornträger und nicht wenige dieser nicht ungefährlichen Tiere tragen ihre mächtigen Hörner mit Stolz. Sie versperren mitunter auch den Fahrweg und betrachten auffordernd und neugierig jeden der sich ihnen nähert ohne von der Stelle zu weichen, denn sie wissen um ihre Größe und Stärke.

Baboons (Paviane) sind eine Primatengattung aus der Familie der Meerkatzenverwandten und die am häufigsten anzutreffende Affenart in Südafrika. Sie sind in trockenen Flussläufen, Savannen und natürlich auf Bäumen anzutreffen. Neugierig wie sie sind, turnen sie im Geäst von Baum zu Baum bis sie den besten Überblick haben und blicken dann fragend auf uns herab. Immer in der Hoffnung etwas fressbares abstauben zu können. Sie scheuen auch keine Brücken, selbst wenn sie noch mindestens so müde sind wie wir auch. Wenn’s nichts anderes zu tun gibt, bleibt immer noch das Entlausen.

Wildtiere am Wegesrand

Nashörnern wird, um sie für Wilderer uninteressant zu machen, das Horn abgesägt. Die Gefahr der Wilderei ist hier an der Grenze zu Mozambique und Simbabwe vermutlich größer als weiter im Landesinneren, denn im Imfolosi Park sind Rhinos zum Glück noch mit Horn anzutreffen.

Auf gefleckte Hyänen trifft man immer wieder mal. Aus der Nähe und so verschlafen sind sie sogar ganz nett anzusehen und im Fahrzeug fühlen wir uns ausreichend sicher.

Elefanten an jeder Ecke

So viele Elefanten wie dieses Jahr, sahen wir noch nie im Krüger Park. Egal ob alleine, in kleinen Gruppen von fünf bis zehn Tieren oder in größeren Verbänden mit 30 bis zu 50 Tieren, sie pflügen ohne Rücksicht auf Verluste durch das Mopanegebüsch oder niedrige Wälder, brechen Äste und reißen kleinere oder trockene Bäume aus. Alles wird zerlegt oder zerkleinert solange bis es passend gemacht ist. Die allermeisten Ellis sind dabei friedlich mit der Suche nach dem frischesten Blattwerk und Fressen beschäftigt oder durchqueren den Sabie River in aller Gemütlichkeit. Aber es geht auch anders wie wir erleben durften …

… denn am westlichen Ufer des Sabie Rivers treffen zwei sich nicht wohlgesonnene Elefantenfamilien, die lautstark ihren Anspruch gegenüber der anderen Gruppe heraus posaunen und auch auf einander losgehen. Nachdem auch noch sehr junge Elefanten dabei sind ist die Stimmung schnell aufgeheizt. Kurz darauf macht ein Teil der Herde wieder kehrt und marschiert vor uns zurück ans Flussufer, wird dort aber erneut vertrieben. Teils unschlüssig, teils wütend rennen sie über die Straße. Ein frecher bzw. wütender Teenager-Elefant hebt den Rüssel, stellt die Ohren und tritt mit einem Bein nach unserem Auto. Zum Glück ist ausreichend Platz zwischen ihm und uns, denn wir hätten einem Angriff wenig entgegen zu setzen.

Ein heftiges Gerangel mit schieben und stoßen setzt ein. Irgendwann wird eine Gruppe aus dem grünen Paradies verjagt und überquert laut trompetend die Straße unmittelbar vor unserem Fahrzeug. Rücksetzen mit dem Auto geht nicht, denn hinter uns ist schlendert gerade ein mächtiger Elefant auf die andere Straßenseite. Dem möchten wir ungern ans Bein fahren.

Wir haben vor kurzem Videoaufnahmen eines Elefanten gesehen, der einen großen Safari-Truck für ca. 20 Leute ohne Mühe mit dem Rüssel mehrmals vorne ca. 2-3 Meter hoch anhob um ihn anschließend wieder fallen zu lassen. Das würde unser Navara nicht ein einziges Mal ohne verheerenden Schaden überleben. Andere Elefanten erfreuten sich in Videos daran die Motorhaube zu öffnen, natürlich ohne sich um die vorherige Entriegelung zu kümmern. Das brauchen wir wirklich nicht, aber aktuell können wir weder nach vorne noch nach hinten fahren. Letztendlich beruhigt sich die aufgeheizte Situation. Jede der beiden Familien bleibt auf seiner Seite der Straße und alle fressen seelenruhig und gelassen an den saftigen Blätter der tujaartigen Bäume weiter.

Ein Sattelstorch erhebt sich, nach vergeblicher Suche nach frischem Fisch, majestätisch aus dem Fluss und gleitet über die hohen Gräser davon. Eine Eule und ein Schreiseeadler halten von ihrem Platz hoch im Baum Ausschau.

Letztes Frühstück am Sabie River

Die beiden, beim Fluthochwasser vom März 2023, zerstörten Brücken sind erwartungsgemäß noch nicht wieder hergestellt. Die rasch eingerichteten und mit Sand aufgeschütteten Behelfsdurchfahrten durch den Zufluss zum Sabie müssen erstmal ausreichen. Betonröhren für die Reparatur liegen zwar bereit, aber bis es zur Ausführung kommt, wird noch einige Zeit vergehen.

Wie schon so oft frühstücken wir an einem beschaulichen Platz meist mit Blick auf einen Fluss oder Dam (s. letztes Foto). So auch heute am Ufer des Sabie River. Dabei entdecken wir Spuren im Sand die wir nicht deuten können. Wir vermuten, dass es sich um Spuren eines Krokodils handeln könnte.

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